Champions League macht's möglich: Champions League macht's möglich: Ansturm am Flughafen Cochstedt

Cochstedt - Freitag - 12 Uhr mittags: Eine Chartermaschine aus Istanbul ist im Anflug auf den Flughafen Cochstedt. Eigentlich wollten die Passagiere in Berlin landen. Aber dort ist der Luftraum dicht, erklärt Flughafensprecher Jens Galkow. Wegen des Fußball-Champions-League-Finalspiels zwischen Juventus Turin und dem FC Barcelona. Deshalb werden zahlreiche Flieger umgeleitet und müssen auf anderen Flughäfen landen. Über 100 Maschinen werden am heutigen Freitag und am Sonnabend in Cochstedt erwartet. Sie kommen unter anderem aus Paris, Moskau, Prag, London oder Madrid. Die meisten sind Privatjets kleiner bis mittlerer Größe - aber für Sonnabend ist auch eine Boeing 737 avisiert, erklärt Galkow. 35 Maschinen sollen in Cochstedt bis zum Rückflug auch geparkt werden.

Ob der eine oder andere Promi unter den Passagieren ist? Das weiß der Flughafensprecher nicht. Die meisten seien wohl Leute, die - aus welchem Grund auch immer - nach Berlin wollen und wegen des hohen Flugaufkommens dort nicht landen können. Während die meisten von ihnen durch die fast 200 Kilometer vom Zielort entfernte Landung zusätzliche Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen, profitiert der Flughafen Cochstedt von der Situation. Immerhin spült er - je nach Art, Größe, Standdauer und angefordertem Service - pro Maschine bis zu 20000 Euro in die Kasse. Das aber nicht nur in Cochstedt - auch Leipzig und sogar Hannover sind an diesem Wochenende Ausweichflughäfen für Berlin-Flieger. Das größte Flugaufkommen wird in Cochstedt übrigens am Sonnabendmorgen und -abend erwartet.

Ein ähnliches Phänomen ist nach Recherchen der MZ auch am Airport Leipzig/Halle zu beobachten. Circa 100 Business-Jets landen danach am Freitag und Sonnabend in Leipzig/Halle, weil die Kapazitäten in der Bundeshauptstadt nicht ausreichen. Ziel der Fluggäste ist auch in diesem Fall das Champions-League-Finale im Berliner Olympiastadion am Samstag. Die gut betuchten Fluggäste kommen unter anderem aus Dubai, Saudi-Arabien, Russland und den USA. (mz)