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Bürgerfest Bürgerfest: Max findet Freund in Aschersleben

Von SUSANNE THON 03.10.2010, 15:21

ASCHERSLEBEN/MZ. - Die 20-jährige Kornnatter Kaa, die älteste Schlange im Schulzoo, und ihr Artgenosse Max haben es auf das Ascherslebener Maskottchen Johannis abgesehen, der die Tiere schon eine ganze Weile auf dem Arm hält.

Beinahe ungemerkt durch geschickte Ablenkungsmanöver Kaas, kriecht die jüngere von beiden in Johannis' Hemdärmel, schlängelt sich beinahe bis zum Ellenbogen, ehe dieser endlich auf den Frechdachs aufmerksam wird. Und er nimmt's gelassen: "Das ist ja zum Glück weder eine Würge- noch eine Giftschlange."

Während Johannis aus Aschersleben und Max und Kaa aus Peine gerade erste zarte Bande knüpfen, besteht die Partnerschaft zwischen der ältesten Stadt Sachsen-Anhalts und der niedersächsischen Kreisstadt seit nunmehr 20 Jahren. Ein Jubiläum, das am Sonntag auf dem Gelände der Landesgartenschau mit einem großen Bürgerfest begangen und von den beiden Stadtoberhäuptern, Oberbürgermeister Andreas Michelmann und Peines Bürgermeister Michael Kessler, eröffnet wurde. "Nach 20 Jahren können wir zwar eine gute Bilanz ziehen, doch einiges ist verbesserungsfähig", regte Kessler einen stärkeren Austausch zwischen vormals Ost und West an. Sein Vorschlag: sich einmal im Jahr mit ausgewählten Vertretern im großen Kreis treffen, unter dem Titel "Ihr und wir" über politische, wirtschaftliche und kulturelle Belange Gespräche führen, um sich besser kennenzulernen. "Die Formulierung von hüben und drüben muss aus den Köpfen raus", so der Bürgermeister aus Peine.

Solcherlei Grenzen gab es gestern auf der Herrenbreite nicht, machten doch alle gemeinsame Sache, marschierten die Aschersleber Stadtpfeifer mit der Spielmannszuggemeinschaft Peiner Freischießen auf und präsentierten sich Ascherslebener Schulen und Vereine neben denen aus Peine; vollzogen die "Owl Town Dancers" aus Peine schottische Countrytänze, entlarvte Polizeihauptkommissar Steffen Claus als Meisterdetektiv Sherlock Holmes den einen oder anderen als Bösewicht, der sich eben noch nichtsahnend auf der Ascherslebener Ratswaage hat wiegen lassen, und übten sich die Kinder im Sport Stacking, einer Geschicklichkeitsübung, bei der es gilt, einen Satz Becher in bestimmter Reihenfolge auf- und wieder abzustapeln. Max war einer, der sich darin probierte. Was wie ein Spiel aussieht, hat im Schulalltag durchaus eine Berechtigung. Konzentration, Reaktionsfährigkeit und Auge-Hand-Koordination werden gefördert - und dadurch beide Gehirnhälften aktiviert, erklärt Schulleiterin Simone Brandt. Zum Gelingen des Bürgerfestes trugen um die 500 Akteure bei, darunter eben auch der Tier- und Ökogarten, der für Tier- und Umweltschutz sensibilisiert. "Wir haben Schafe, Hunde, Pferde, Ziegen, Insekten, Mäuse, Vögel, Schidkröten", zählt Gube auf. Um die 100 Tiere. "Durch die direkte Verbindung, auch mit den ,Ekeltieren', gewinnt man mehr Achtung und lässt es dann bleiben, eine Spinne zu zertreten", erläutert sie. "Wir bieten allen, die es wünschen, Schülern wie Senioren, an, unsere Tiere kennenzulernen", sagt sie. So auch Johannis, der das Angebot ja annahm und Bekanntschaft mit Kaa und Max schloss.