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Brühlpark in Quedlinburg Brühlpark in Quedlinburg: Millionenprojekt braucht Anschub durch Dritte

Von Gerd Alpermann 10.12.2003, 17:25

Quedlinburg/MZ. - Der Hauptausschuss des Stadtrates stimmte sowohl für den Beitritt zum Verein "Gartenträume - Historische Parks in Sachsen-Anhalt" als auch für die Beteiligung am gleichnamigen Landesprojekt, das analog der Straße der Romanik 40 historische Gärten des Landes zusammen für den Tourismus erschließen möchte.

Die Vereinsmitgliedschaft wird keine Kosten verursachen, unterstrich Bürgermeister Eberhard Brecht. Der Beitrag werde von einem Sponsor übernommen. Der Bürgermeister machte deutlich, dass ohne eine Mitgliedschaft keine Förderung zu erhalten ist und dann das Projekt auch nicht realisiert werden kann.

Damit die Stadt den Brühl in einen Gartentraum umgestalten kann, wird als wichtigste Voraussetzung angesehen, dass die Kosten angesichts der Haushaltssituation allein von Dritten getragen werden. Rund drei Millionen Euro sind notwendig. Eine ursprüngliche noch größere Summe ergab sich aus der inzwischen zur Ruine gewordenen Brühl-Gaststätte. Eberhard Brecht wies vor dem Ausschuss auf die Eigentumsfrage hin. Da sich das Areal in privater Hand befinde, könne die Stadt dort auch nicht über Fördermittel aktiv werden. Gespräche hat es nach den Worten des Bürgermeisters mit den Eigentümern gegeben, die aber bisher zu keiner Lösung geführt haben.

Ein weiteres offenes Problem sind die Einfriedungen der Trinkwasserbrunnen im Brühl. Eberhard Brecht machte auf Nachfrage auf einen für ihn nicht einfachen Konflikt aufmerksam. Er sei einerseits Bürgermeister Quedlinburgs, anderseits Vorsitzender des Zweckverbandes Wasserver- und Abwasserentsorgung Ostharz.

Für die Versorgung der Stadt Quedlinburg sind die Brunnen und die Wasserentnahme aus der Bode unabdingbar, erklärte Eberhard Brecht. Ohne das Bodewasser und eine Versorgung nur durch die Talsperren würde den Wasserpreis für die Bürger enorm ansteigen lassen. Eine Sicherung der Brunnen sei notwendig, doch zugleich müsse eine Lösung gefunden werden, damit die sich in die Landschaft einpassen. Derzeit sind um die Brunnen Zäune gezogen, die an einen Hochsicherheitstrakt erinnern (d. Red.), und die nicht nur wieder zu entwickelnde Sichtachsen stören würden.