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Blutspende in Aschersleben Blutspende in Aschersleben: 100 Mal Leben retten

Von mareike manthey 03.09.2013, 18:27
Für viele Spender ist der Aderlass zwar schon Routine - aber auch ganz wichtig.
Für viele Spender ist der Aderlass zwar schon Routine - aber auch ganz wichtig. Frank Gehrmann Lizenz

aschersleben/MZ - Dieses Mal haben das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Frauen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) ihre Zelte nicht am Rande der Stadt aufgeschlagen, sondern in der Grundschule Pfeilergraben. Von 16 bis 20 Uhr konnte dort von den Ascherslebenern Blut gespendet werden. „Hier ist doch etwas mehr Platz als in dem Spendermobil“, freute sich Ruth Salomon, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Ingrid Grabow die Spender begrüßte - und statt einer kleinen Sitzecke - wie beim letzten Mal - stand ihnen dafür ein ganzes Klassenzimmer zur Verfügung.

Während das DRK sich um die ärztliche Versorgung der Spender und um die Blutabnahme kümmert, sind die ehrenamtlichen Helfer des Arbeiter-Samariter-Bundes für die Betreuung und das leibliche Wohl der Spender verantwortlich. „Viele Kolleginnen des ASB kommen aus dem Gesundheitswesen, mittlerweile sind aber auch vier Spenderinnen dabei“, erzählt Ruth Salomon. Sie leitet einen der 211 Regionalverbände des ASB, der seit 125 Jahren existiert. Mehr als eine Million Mitglieder zählt der ASB bereits. Diese sind neben der Betreuung von Blutspendern unter anderem im Sanitäts- und Rettungsdienst sowie im Pflegedienst tätig. (mma)

Vielleicht zieht dieser Klassenraum nicht ganz so viele Spender an, wie eine Fastfoodkette, aber ein besonderer Spender wurde auf jeden Fall erwartet: Sogar Blumen, eine Ehrenurkunde und ein goldenes Kreuz mit einem kleinen Rubin darin, warteten schließlich auf ihn. Alfred Jantz heißt der Mann, der an diesem Tag für seine 100. Spende geehrt wurde. „Seit ich 18 Jahre alt war, gehe ich regelmäßig Blut spenden“, erklärte Jantz, der sich darüber zu wundern schien, dass diese Zahl überhaupt so wichtig sei. „Ich tue das, um zu helfen und man weiß ja nie, wann man selber mal Blut benötigt.“

Zum 100. Mal also durchlief Alfred Jantz die Blutspende-Prozedur. Dass bei der Laborantin nach einem Piks ins Ohr der Hämoglobinwert im Blut bestimmt wird, dass die Ärztin das endgültige „Okay“ für eine Spende gibt und dass schließlich 500 Milliliter Blut in circa zehn Minuten abgenommen werden, dürfte für Jantz mittlerweile Routine sein. Immer wieder aufs Neue überraschen die Frauen vom ASB die Spender mit ihren liebevoll zubereiteten Mahlzeiten.

„Wir wissen, wie wichtig Blutspenden ist und wir wollen unsere Spender verwöhnen“, erklärte Christa Rößler, ehrenamtliche Mitarbeiterin des ASB. Sie und ihre Kolleginnen bereiteten Brötchen, Obst und Joghurt vor und stechen herzchenförmige Radieschen und sternchenförmige Eierscheiben aus. „Es ist zwar anstrengend, aber es macht viel Freude und oft kommen auch Spender und bedanken sich für das Essen“, erzählte Rößler.

Das konnte auch die älteste Mitarbeiterin, Margot Schuhmann, bestätigen. Die 86-Jährige ist seit mehr als 25 Jahren dabei und laut ihren Kolleginnen noch „fit wie ein Turnschuh“. „Es ist wichtig und mir hat das immer Spaß gemacht“, sagte sie. Und bei so viel Mühe scheint es doch eine Kleinigkeit, sich die halbe Stunde für eine Blutspende zu nehmen.

Früchte zur Stärkung danach.
Früchte zur Stärkung danach.
Frank Gehrmann Lizenz