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Besuch beim Hundefriseur Besuch beim Hundefriseur am Welthundetag: Michael Kleine aus Aschersleben erklärt wie ein Pudel frisiert wird

Von Michelle Korn 10.10.2019, 05:56
Vicky wird von Michael Kleine in Form geschnitten.
Vicky wird von Michael Kleine in Form geschnitten. Michelle korn

aschersleben - Wussten Sie, dass ein Pudel immer „quadratisch“ sein muss? Diese und andere Branchen-Tipps über die Kunst der Fellschneidepraxis gab Michael Kleine preis. Anlässlich des Welthundetages war die MZ zu Besuch bei dem Hundesalonbesitzer in Aschersleben. Seit seinem siebenten Lebensjahr schon war klar, dass Kleine mal „etwas mit Hunden“ machen wird.

Damals war es jedoch noch nicht das Aussehen der Hunde, das ihn beschäftigte, sondern das Wesen der Fellnasen. Denn seit langem ist er in der Hundeausbildung tätig und hat nach eigenen Angaben schon an Weltmeisterschaften erfolgreich teilgenommen.

Michael Kleine arbeitet auch als Hundetrainer und veranstaltet Lehrgänge für Problemhunde

Auch heute noch ist er als Hundetrainer unterwegs und gibt an den Wochenenden Lehrgänge in den Vereinen für Problemhunde. Selbst besitzt er zwei Vierbeiner, die er jeden Tag mit in seinen Salon nimmt. Die zwei italienischen Windspiele, die kleinste Art des Windhundes, sind aufgrund ihres jungen Alters sehr verspielt und sorgen immer für Heiterkeit bei der Kundschaft.

Windhunden sagt man einen großen Jagdtrieb nach, weshalb die meisten Windhundbesitzer ihr Tier draußen nie von der Leine lassen würden. Michael Kleine hingegen ist überzeugt, dass dies ausschließlich an der Erziehung liegt, denn er könne seine beiden Hunde frei laufen lassen und sie kämen sofort zu ihm zurück, wenn er sie rufe.

Den Beruf des Hundefriseurs kann man heutzutage nicht mehr erlernen, aber der Ascherslebener hat in der damaligen DDR noch die Ausbildung dazu machen können. „Da es in der DDR schwer war sich selbstständig zu machen, frisierte ich die Hunde in Vereinen, die an Ausstellungen teilnehmen sollten“, erzählt der Hundeliebhaber.

Michael Kleine frisiert seit 1990 im eigenen Hundesalon, seit 2000  in der Hohen Straße in Aschersleben

Den eigenen Friseursalon besitzt er seit 1990 und 2000 hat er sich in Aschersleben in der Hohen Straße niedergelassen. Am häufigsten kommen Besitzer von Shih Tzus in seinen Salon. Aber auch Pudel und Bolonkas zählen zu den Stammkunden des Geschäftsmannes, dessen Spezialgebiet aber die Schnauzer sind.

„Für die nächsten fünf Wochen bin ich schon wieder ausgebucht“, freut sich Kleine. Das liege daran, dass sich die meisten Stammkunden gleich den nächsten Termin mitnehmen, wenn ihr Vierbeiner gerade zum Schneiden da ist. Stammkunden habe er viele, von denen einige, die aus der Harzregion stammen, zwischenzeitlich mal Alternativen ausprobierten, dann aber wohl immer wieder zu dem Ascherslebener Friseur zurückfanden.

Er betreibt den Salon alleine, obwohl er aufgrund der großen Nachfrage noch einen Mitarbeiter einstellen könnte. Das sei aber schwierig, da das Interesse zwar groß ist, aber die Fähigkeiten bei den meisten nicht vorhanden seien. Für jede Rasse gibt es bestimmte Standards, wie das Fell auszusehen hat.

„Das Ziel muss immer sein, dass der Pudel quadratisch aussieht"

So kommen wir wieder auf die Eingangsfrage zurück. Anhand von Vicky, eine Pudeldame, die gerade Kundin bei Michael Kleine ist, zeigt er die Prämissen einer Pudelfrisur. „Das Ziel muss immer sein, dass der Pudel quadratisch aussieht, also so lang wie hoch ist“, erklärt der Hundeprofi. Bei Vicky müsse man nichts kaschieren, weil sie die perfekte anatomische Form hat.

Jedoch kommt es vor, dass Pudel entweder zu hoch für ihre Länge oder zu lang für ihre Höhe sind und dann muss man darauf achten, die quadratische Form mithilfe des Fells wieder herzustellen. Bei zu niedrig geratenen Pudeln wird das Fell auf dem Rücken länger stehen gelassen und bei zu kurz geratenen muss das Fell an der Brust für den Ausgleich sorgen.

Vicky kommt alle sechs bis acht Wochen zu Michael Kleine, erzählt ihr Besitzer. Abgesehen von Pudeln muss man aber auch bei anderen Hunderassen, wie beim Foxterrier, auf vorgegebene Standards achten. Bei dieser Rasse ist es wichtig, dass der Rücken komplett gerade geschnitten ist. (mz)