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Benefiztour in Aschersleben Benefiztour in Aschersleben: Radeln für einen guten Zweck

Von Uwe Kraus 21.09.2014, 18:54
Oberbürgermeister Andreas Michelmann (l.) freute sich, dass ein kreativer Weg gefunden wurde, die Schule zu erhalten.
Oberbürgermeister Andreas Michelmann (l.) freute sich, dass ein kreativer Weg gefunden wurde, die Schule zu erhalten. uwe kraus Lizenz

aschersleben/MZ - Denis Horn verweist noch einmal aufs Kopfsteinpflaster in Westdorf und die Straßensperrung in Welbsleben, gibt letzte Sicherheitshinweise. Dann steigen die Frauen und Männer auf ihre Räder und rollen noch im Pulk vom Jugendverein „Elf“ stadtauswärts. Was wie eine der beliebten Ausfahrten des Ascherslebener Bicycle-Teams ausschaut, soll weit mehr sein. „Wir veranstalten eine Benefiz-Radtour“, erklärt seine Schwester Vivien, die für „Elf“ förmlich brennt.

Der Erlös soll „Butze“ und „Hinterhof“ zugute kommen, sagt die Widab-Stadträtin, die alle Radler gleich herzlich begrüßt und für ihre Idee einnimmt. „Das ist heute der Anfang. Warum soll es nicht zur Tradition werden? Ich habe auch schon den dritten September-Samstag für 2015 im Kalender für die Fortsetzung vorgemerkt“, verkündet sie mit gewinnendem Lachen. Es liege keine Kindertour vor den Teilnehmern, aber Familien sind trotzdem durchaus willkommen.

"Etwas Bewegung kann ja nicht schaden"

Dass es vielleicht zwei Dutzend Starter sind, verdrießt weder sie noch ihre Stadtratskollegin Gundel Jahn (Grüne). „Wir als Radinitiative Aschersleben unterstützen den ELF-Aufruf, quasi ein Verein steht hinter der Initiative des anderen“, bekundet die begeisterte Radlerin, die gleich auf die Ausfahrt ihrer Gruppe am kommenden Sonntag hinweist. Die Lehrerin hat sich am späten Freitagnachmittag noch einmal kundig gemacht, wann es dunkel wird. „Darum habe ich mich heute nur für die 40-Kilometer-Tour entschieden.“ Dabei trifft sie Radfahrer, die gern aufs Rad steigen, aber nicht jeden Tag trainieren.

Helmut Becker zählt zu dieser Gruppe. Schon an der Stadtgrenze bildet er den Abschluss des Pelotons. Das ficht ihn aber nicht an. Er ist mehr der Ausdauermensch. Der Ascherslebener zieht sein Fahrtenbuch aus der Tasche. Mit Datum und Stempel sind hier seine Touren vermerkt. Am Abend wird Vivien Horn ihm auch die Teilnahme am ELF-Benefiz-Radeln mit Unterschrift und Siegel bestätigen. „Ein paar tausend Kilometer kommen da zwischenzeitlich schon zusammen“, freut sich Becker. Früher gab es noch geführte Touren zum Concordiasee, durchs Selketal und Richtung Arnstein, heute geht er zumeist solo auf seine gemütlichen Fahrten.

Ein paar Gänge höher schalten dagegen am Samstag jene, die nicht nur an ihrer professionellen Ausrüstung zu erkennen sind. Die 80-Kilometer-Runde richtet sich eher an sportlich ambitionierte Radler. So trennt sich das Feld bei Harkerode am Arnstein. Während die 40-Kilometer-Truppe Meisdorf entgegenstrebt, wo die Verpflegungsstelle gut bestückt ist, geht es für die gut Trainierten nach Willerode, Alterode, Wieserode und Sylda. Denis Horn hat die Strecke noch einmal am Samstagmorgen ausgeschildert. Schließlich soll jeder am Nachmittag wieder auf den ELF-Hof in Aschersleben rollen, ohne vorher vom (Rad-)Weg abgekommen zu sein.

Sind noch alle im Rennen?

Am Verpflegungsdepot warten schon Alana Horn, die ebenso organisatorisch aktiv ist wie Mutter Sandra und Tante Vivien, während Vater Denis das Radlerfeld anführt. Gemeinsam mit Tabea Knoche sorgt sie dafür, dass die Getränke und die von den Eltern des ELF-Vereins gebackenen Kuchen an den Radler kommen. „Dann liegen dort bei uns auch die Starterlisten, um zu kontrollieren, ob noch alle im Rennen sind oder schon im Besenwagen gelandet sind, in den Aufgeber und kaputte Räder eingeladen werden.“

Auf ihr Mountainbike steigt auch eine weitere Stadträtin. Kathleen Bilsing sitzt mit Vivien Horn im gleichen Ausschuss. Verbindung zum Jugendclub hat sie durch den eigenen Nachwuchs.

„Meine Tochter tanzt hier im Verein.“ Sie meint: „Etwas Bewegung kann ja nicht schaden, ich habe die 40 Kilometer gewählt.“

Als am späteren Nachmittag das Feld wieder fast komplett in der Heinrichstraße einfährt, riecht es bereits nach einer Stärkung vom Grill.

Einige der Teilnehmer scheinen sich den Termin im September 2015 schon vorgemerkt zu haben. „Vielleicht radeln dann mehr Ascherslebener mit. Wir wissen ja, aller Anfang ist schwer. Doch den haben wir heute gemacht“, sind sich Vivien Horn und Gundel Jahn einig.

Die Radinitiative Aschersleben mit Gundel Jahn unterstützt die Tour.
Die Radinitiative Aschersleben mit Gundel Jahn unterstützt die Tour.
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