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Baupreis Baupreis: Alte Pracht für die Weiße Villa in Aschersleben

Von regine Lotzmann 06.01.2013, 16:57

aschersleben/MZ. - Sie habe nächtelang nicht geschlafen, gibt Jutta Conrad zu. "Aber am Ende war es eine gelungene Sache und alle freuen sich", schmunzelt die langjährige Geschäftsführerin der Lebenshilfe Harzvorland, die die Sanierung der Weißen Villa von Aschersleben auf den Weg gebracht hatte und dafür nun aus den Händen von Ascherslebens Oberbürgermeister Andreas Michelmann den Baupreis entgegennehmen konnte.

"Die Weiße Villa war in einem erbarmungswürdigen Zustand", beschreibt Michelmann die über 100 Jahre alte Stadtvilla des wohlhabenden Fabrikanten Richard Bestehorn, die inzwischen ein Denkmal war, aber nur noch vor sich hin vegetierte. Verschiedene Versuche der Stadt, das Gemäuer als Forschungsstätte, Hotel oder Anwalts-Weiterbildungsstätte zu neuem Leben zu erwecken, schlugen fehl. "Doch in Jutta Conrad schlug das Herz einer alten Ascherslebenerin", freute sich Michelmann, dass sich die Lebenshilfe des Denkmals annahm.

"Dieses Bauvorhaben war für uns eine Herausforderung, aber durch viele Helfer und Fördergeber haben wir es geschafft", nickte Jutta Conrad. So waren ab 2009 32 Firmen am Werk, zeigten Stuckateure, Glasmaler, Fenster- und Metallbauer unter Federführung von Architekt Ingolf Helbig ihr Können. Am Ende erhielt das Fünf-Millionen-Euro-Projekt seine alte Pracht zurück.

Im Ostflügel des Erdgeschosses gibt es nun einen Freizeitclub für die von der Lebenshilfe betreuten Menschen, daneben eine Bibliothek, ganz oben fünf Single-Wohnungen. Im Untergeschoss verfügen die Landschaftsgärtner, die sich um die Herrenbreite kümmern, über Umkleide-, Dusch- und Aufenthaltsräume. Und auch die Verwaltung der Lebenshilfe hat hier ihren Sitz. Im kleinen Festsaal geben sich zudem Hochzeitspaare das Jawort - 14 wurden hier im vergangenen Jahr getraut.