Baumgeschenk zum 65. Geburtstag drückt Heimatverbundenheit aus
ASCHERSLEBEN/MZ. - Was Besonderes sollte es sein, das Geschenk zum 65. Geburtstag der Mutter und Schwiegermutter Monika Schütze, nicht 08 / 15, haben sich Thomas und Anne-Kristin Schütze im Vorfeld des Jubiläums überlegt und kurzerhand beschlossen, dem Geburtstagskind einen Baum zu schenken, aber nicht irgendeinen und schon gar keinen, der nur irgendwo steht. Eine deutsche Eiche musste es sein, die sich ins Stadtbild "ihres" Ascherslebens einfügt. Im Promenadenring zwischen Badergasse und Burgplatz. "Meine Mutter ist mit Aschersleben tief verwurzelt, wenn sie den Kirchturm nicht sieht, ist sie nicht glücklich", erzählt ihr ältester Sohn Thomas, der mit seiner Frau bereits drei Jahre lang in den Vereinigten Staaten gelebt und erst dort mitbekommen hat, was Heimatverbundenheit bedeutet.
Da der eigentliche Geburtstag - der 3. Februar - kein für eine Baumpflanzung unbedingt günstiges Datum ist, musste bis zur vergangenen Woche eine selbst gebastelte Urkunde herhalten, ehe Monika Schütze dann endlich zur Schippe greifen konnte. "Das war unser Territorium hier", freut sich die Beschenkte über den "idealen Standort". "Hier sind wir immer Schlitten gefahren, genau an dieser Stelle", erinnert sie sich.
Die Stieleiche ist eine von zahlreichen Neupflanzungen im Promenadenring. "Dann und wann kommt es schon vor, dass jemand einen Baum verschenken möchte", sagt Sabine Richter vom Tiefbauamt der Stadt, Abteilung Grünflächen. Direkt neben dem noch jungen Bäumchen, dessen Stamm einen Umfang von 16 bis 18 Zentimetern hat, und mit einem Verdunstungsschutz, einer Schilfrohrmatte, geschützt ist, stand bereits einmal eine stattliche Eiche, deren Krone von einer umfallenden Pappel gespalten wurde, woraufhin beide Bäume weggenommen werden mussten.