Baumaßnahme in Ballenstedt: Baumaßnahme in Ballenstedt: Letzter Schliff für altes Schlosstheater

Ballenstedt/MZ. - "Von der Wende bis 1998 wurde regelmäßig Geld in das Theater gesteckt, das letzte, was noch offen stand, war der Nordflügel, also die Seite, die zum Schlosspark zeigt", erklärt der Bürgermeister. Feuchte Wände, abfallender Putz, alte Türen und Fenster - "Probleme vom Fundament bis hoch zum Dachbereich", fasst der Bürgermeister zusammen.

Gescheitert war die Sanierung stets am fehlenden Geld. Doch durch Fördermittel der Lotto-Toto GmbH in Höhe von 64 000 Euro war es der Stadt jetzt möglich, die notwendigen Arbeiten in Angriff zu nehmen. "Da das Theater im Sanierungsgebiet liegt, gab es auch Fördergelder von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz", informiert Schneider. Dabei handelt es sich immerhin um rund 50 000 Euro, die sogar als Eigenanteil zählen. Die restlichen 65 000 Euro werden aus Mitteln des städtebaulichen Denkmalschutzes finanziert.

"Wir haben die Arbeiten in fünf Losen ausgeschrieben, damit sich möglichst viele Firmen beteiligen können", erklärt der Bürgermeister. Über 90 Abforderungen habe es daraufhin gegeben, über 70 Angebote gingen ein. Etwas verwundert sei Schneider allerdings gewesen, dass sich keine einzige Ballenstedter Firma daran beteiligt habe. Den Grund dafür sahen einige Stadträte darin, dass die Ausschreibung nur im Submissionsanzeiger Sachsen-Anhalt erfolgt sei, den sich viele Firmen wegen seines enormen Preises nicht leisten können.

Eine Kritik, die der Bürgermeister aber nicht annehmen will. "Es gibt doch einen Gewerbeverein, und wenn den einzelnen Unternehmen der Anzeiger zu teuer ist, dann kann doch der Verein einen abonnieren." Dennoch sicherte Schneider zu, bei zukünftigen Ausschreibungen im Ballenstedter Stadtboten einen entsprechenden Verweis auf den Submissionsanzeiger zu veröffentlichen.

Die Arbeiten am Nordflügel, wo sich Fluchtwege befinden und Theatertechnik und Kulissen entladen werden, sollen das Theatergeschehen der Stadt übrigens nicht wesentlich beeinträchtigen, erklärt der Bürgermeister weiter.

"Wir müssen das Theater nicht für ein halbes Jahr schließen, wir können die Arbeiten unter der Spielzeit durchführen - die Vorstellungen finden abends statt, bei den Proben müssen sich Theater- und Bauleute eben abstimmen."