Ballhaus: Ballhaus Aschersleben: Kritik an Energie-Verschwendung und kaputten Lampen

Aschersleben - Es seien viele kleinere Dinge, die stören, aber die die Liste der Kritik lang werden lassen. Das meint jedenfalls die Leiterin der Abteilung Schwimmen des Sportvereins Lok Aschersleben, Sonja Backmann.

In dieser Woche nutzte sie die Einwohnerfragestunde im städtischen Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss, um aus Sicht der Lok-Schwimmer zahlreiche Unzulänglichkeiten im Sport- und Freizeitcenter Ballhaus zu beklagen.

Ermutigt wurde Backmann zu dieser öffentlichen Kritik im Vorfeld der Ausschusssitzung von der Ausschussvorsitzenden Gerlinde Oertel (Die Linke), wie die selbst erklärte.

Die aktiven Mitglieder der Abteilung Schwimmen des SV Lok nutzen die Schwimmhalle des Ballhauses für das Training. Unter anderem auch sonnabends. Dafür berappt der Verein immerhin über 6.000 Euro im Jahr.

Auch in diesem Zusammenhang kritisierte Backmann eine mangelnde Kommunikation zwischen den Nutzern des Ballhauses und dessen Leitung. Konkret würden langfristige Planungen einfach über den Haufen geworfen. Ohne mit den Betroffenen gesprochen zu haben.

Als Beispiel nannte Backmann die noch im Mai vereinbarten und vom Ballhaus bestätigten Trainingszeiten an den Sonnabenden, die - ohne Kommentar und Absprache seitens des Ballhauses - schon kurze Zeit später gestrichen wurden.

Grund: Mit der Eröffnung der Freibadsaison wurde die Ballhaus-Schwimmhalle sonnabends komplett dicht gemacht. Ansonsten hätte die knappe Personaldecke nicht ausgereicht, um beide Einrichtung gleichzeitig offen halten zu können, so die damalige Begründung gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung.

In einem anderen Fall soll die Zeit für den Schwimmunterricht einer Schule zugunsten der Fachhochschule Polizei verlegt worden sein, auch ohne dass vorher mit der betroffenen Schule gesprochen wurde. Die sei einfach vor vollendete Tatsachen gestellt worden, kritisiert Sonja Backmann.

Die Mängelliste der Chefin der Abteilung Schwimmen des SV Lok Aschersleben in Sachen Ballhaus ist aber noch länger. Sie reicht von der Beobachtung, dass sich die Schwimmmeister nicht - wie gefordert - ständig am Beckenrand aufhalten würden, über fehlende Papierkörbe, die inzwischen fehlende Möglichkeit - wie eigentlich vorgeschrieben - auch kalt duschen zu können, immer noch nicht wieder funktionierende Lampen vor dem Ballhaus und andererseits die oft brennende Innenbeleuchtung.

Auch zu Zeiten in denen die überhaupt nicht benötigt und somit Energie verschwendet werde. Energieverschwendung sei auch im Saunabereich an der Tagesordnung.

Nämlich deshalb, weil der Außenbereich des dortigen Schwimmbeckens nachts nicht abgedeckt werde und weil die Verbindung zwischen Innen- und Außenbecken lediglich durch eher dünne Kunststoffvorhänge voneinander getrennt seien, durch die der Wind pfeift, so Backmann.

Wie sie sagte, habe sie die Einwohnerfragestunde des Ausschusses für Bildungs-, Kultur- und Soziales genutzt, um ihre Kritik vorzubringen, weil bisherige Versuche, mit der Leitung des Ballhauses in diesen Angelegenheiten ins Gespräch zu kommen, erfolglos gewesen seien.

Das will Ballhaus-Chefin Carmen Giebelhausen nach einer MZ-Anfrage allerdings nicht so gelten lassen. Aus ihrer Sicht hätte es durchaus Gelegenheit gegeben, mit ihr ins Gespräch zu kommen. Und sie sieht auch längst nicht alle Kritikpunkte als gerechtfertigt an.

Ja, einen Mülleimer habe sie aus der Schwimmhalle entfernen lassen, aber nur deshalb, weil sich in diesem gerade nach den Trainingszeiten der Lok-Schwimmer Dinge angesammelt hätten, die da nicht hinein gehörten. Das Sauna-Außenbecken würde dagegen täglich abgedeckt, die Schwimmhalle täglich gereinigt.

Und der Übergang vom Innen- in den Außenbereich über das Außenbecken wurde laut Rücksprache mit dem Techniker vor 2017 bereits durch einen doppelten Vorhang ausgetauscht. Und die defekten Lampen im Außenbereich sollen nach einem Reparaturplan bis Ende Oktober ausgetauscht werden.

Die in der Ausschusssitzung vorgetragene Kritik soll jetzt im Aufsichtsrat der Optimal GmbH, die das Ballhaus betreibt, noch einmal erörtert werden. Das erklärten die Stadträtinnen Rita Reisky und Claudia Selisko-Lättig, die beide sowohl Mitglied im Bildungsausschuss als auch im Aufsichtsrat sind. (mz)