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Ausbildung Ausbildung: Krabbenpulen im Dienst der Gourmets

01.11.2001, 19:19

Aschersleben/MZ/mp. - "Es ist ein komisches Gefühl, den Krabben den Panzer abzuziehen", sagt Mathias Heinze und verzieht, während er sich daran erinnert, das Gesicht. Meeresfrüchte und Fische seien nicht sein "Ding", aber das gehöre nun einmal zur Ausbildung, erklärt der angehende Koch.

Sich eingehend mit Meeresfrüchten zu beschäftigen, diese Chance bekamen er und noch elf andere Auszubildende des Beruflichen Bildungs- und Rehabilitationszentrums Aschersleben in Frankreich. Bereits zum sechsten Mal sind Lehrlinge mit ihrem Ausbilder Uwe Rühlemann zu diesem Austausch in das Lehrlingszentrum CFA La None nach Longvic, das mitten im Herzen Frankreichs liegt, gefahren.

"Die Schüler durften wieder den Gourmets der Spitzenhotels über die Schulter schauen und selbstverständlich mit Hand anlegen", erklärt Rühlemann. Bei den französischen Gastgebern habe man sich außerdem mit einen Tag der deutschen Küche bedankt. Die Lehrlinge zauberten ein leckeres Menü, die meisten Zutaten hatten sie aus Deutschland mitgebracht. Die Entenpastete als Vorspeise, danach eine Suppe zum Erntedank, als Hauptgericht einen gespickten Hirschbraten mit Waldpilzen und Kroketten, danach Joghurt mit karamellisiertem Zuckergitter und Beerenfrüchten und als Abschluss Kekstorte mit deutschem Kaffee begeisterten die Franzosen, berichtet der Ausbilder.

Mathias Heinze bekam in dieser Woche seine Ausbildung in einem Vier-Sterne-Hotel. "Ich habe gedacht, da geht alles streng nach Norm, aber man konnte sich in vielen Dingen ausprobieren", erzählt der Lehrling im zweiten Ausbildungsjahr.

Nun hofft er, einmal einen guten Arbeitsplatz in einem Zwei- oder Drei-Sterne-Hotel zu bekommen. Denn das Zertifikat, das er in Frankreich erwarb, wird ihm dabei helfen. Jetzt ist er wieder hier in Deutschland und dabei, Hähnchenflügel zu filetieren. Im nächsten Jahr möchte er gern wieder nach Frankreich mitfahren, dafür heißt es lernen, lernen und nochmals lernen. Doch das sei für ihn kein Problem, meint Mathias Heinze. Koch sei nun mal sein Traumberuf. Seit er in der 5. Klasse Hauswirtschaftsstunden hatte, gab es für ihn keinen anderen Berufswunsch.