Ascherslebener Parkfest Ascherslebener Parkfest: Fest für Nachtschwärmer

aschersleben/MZ - Gerappelt voll zeigte sich die Herrenbreite von Aschersleben zum Ersten Ascherslebener Parkfest vor allem in den Abendstunden. Da, wo Culture Beat und Captain Hollywood die Bühne rockten, kochte die Stimmung über. „Tolle Party“, tobten die Massen, die von der 90er-Jahre-Musik der Radio-SAW-Hitarena Sonnabendnacht begeistert waren. Nur ein Stückchen weiter, dort wo am Vormittag noch der Erste Ascherslebener Firmencup angepfiffen wurde, schon die nächsten Rhythmen, die ins Blut gingen: heiße Salsa mit den Sin Fronteras. Für jeden Musikgeschmack also etwas, denn schon am Freitag stand für Nachtschwärmer auch eine 60er-Jahre-Party auf dem Plan. Harald Sporreiter, Pressesprecher der veranstaltenden Aschersleber Kulturanstalt, schätzt die Besucherzahlen für das Parkfest dann auch insgesamt auf 13 000.
In den Vormittags- und Nachmittagsstunden ging es - auch was den Publikumsverkehr betraf - dagegen eher gemächlich zu. Der Tag der Regionen hatte am Sonnabend mit etwas Verspätung angefangen. Ein Unfall der Akteure des Wema-Fanfarenzuges, die aber alles möglich machten, doch noch aufzutreten. Sie wechselten sich auf der Bühne am Mond dann mit den Stadtpfeifern, der Dance Factory Egeln, den Einetaler Blasmusikanten, der Ascherslebener Tanzschule Sky-Dance, der Musikschule Fröhlich aus Schackstedt und einer AWG-Modenschau ab. Eine bunte Mischung aus Kultur, Sport, Mode und Musik eben, die bei den Zuschauern allerdings nicht auf ganz so großes Interesse stieß.
Richtig guten Zulauf zeigte dagegen die Schlepperparade, die sich zunächst am Weg aufgebaut hatte und dann ihre Runden um die Herrenbreite drehte. Hier waren alte Deutz-Traktoren dabei, Hanomags und sogar ein roter Porsche - ein Porsche-Diesel-Traktor von Hans Richter aus Aschersleben. „Das ist bestimmt das älteste Fahrzeug hier“, zeigt Bruno Nebel auf einen Deutz Baujahr 39. „Und ich bin wohl der älteste Fahrer“, scherzt der 82-jährige Wilslebener, der die alten Traktoren selbst wieder aufarbeitet. „Der hier war mein erster, den habe ich seit 1953 - damals habe ich mich so in Deutz verliebt.“ Erstmals in Aschersleben dabei ist auch eine kleine Abordnung vom Friedrichsauer Heimatverein. „Das ist Premiere“, lächelt Matthias Witte und meint: „Es scheint eine nette Veranstaltung zu sein, das Wetter passt und wenn es Tradition wird, kommen wir gerne wieder.“ Eine Tradition werden könnte auch das Bürgerfrühstück. „Hier ist ganz schön was los“, schätzt Sporreiter die Anzahl auf knapp 100 Teilnehmer, die sich mit ihrem Frühstückskorb voller noch warmer Brötchen, Käse und Wurst auf der Herrenbreite niedergelassen haben. „Das ist doch ein vernünftiger Anfang“, meint er und freut sich, dass der Erlös ans Tierheim geht.