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Aschersleben Aschersleben: Wie Bilder in einer Ausstellung Geräusche wecken

Von marion pocklitz 29.06.2012, 17:21

Aschersleben/MZ. - "Es war ein Versuch. Etwas ganz Neues. Wir sind über Pfingsten zu einem Workshop an die Ostsee gefahren. Die Bilder hier in der Ausstellung sind das Ergebnis davon", sagt Vereinsmitglied Christopher Jöhring. Er selbst habe den Kurs angeleitet und auch organisiert. Natürlich auf Wunsch der Vereinsmitglieder, die so etwas schon längst einmal durchführen wollten. "Wir waren elf Leute, im Alter von 17 bis 83 Jahren. Ich habe eine ganz neue Seite von vielen kennengelernt", gibt der Initiator gern zu. "Und es war ein intensiver Erfahrungsaustausch. Wir hatten die Möglichkeit durchweg zu arbeiten, ohne uns um weitere Dinge, wie den Haushalt zu Hause, kümmern zu müssen", ergänzt Heide Binner.

Drei Themen wurden an drei Tagen behandelt: der Hafen in Sassnitz, Landschaft und Architektur. Gearbeitet wurde mit unterschiedlicher Technik: Öl-Pastell, Acryl, Kohle und Pastell - Materialien, die schnell trocknen. "Wir haben nach dem Frühstück eine Einführung gemacht. Unter anderem auch mit Anschauungsmaterial von anderen Künstlern. Am Abend wurden dann die Bilder gemeinsam ausgewertet", sagt Christopher Jöhring. Da lagen zwischen 30 und 40 Bilder zur Auswertung da und jeder habe sagen müssen, warum ein Bild davon ganz besonders heraussteche. "Und da sieht man genau, wessen Hand an dem Bild gearbeitet hat", erklärt er. Denn einige der Mitglieder der Ateliergemeinschaft kennen sich seit vielen Jahren und seien ein eingeschworenes Team.

"Für mich war dieser Workshop ganz wichtig. Ich war lange krank. Die Auszeit hat mit gut getan. Ich konnte malen, malen und nochmals malen", sagt Bettina Notroff. Vor allem die vielen Details mag sie. Und an einem alten Haus, das mit Ried gedeckt war, konnte sie so viel entdecken, dass dieses nun nicht nur auf einer Leinwand verewigt ist, sondern auch in der Ausstellung hängt. Heide Binner dagegen hat Schiffe auf ihren Leinwänden festgehalten. "Dieses Motiv hatte ich bisher noch nicht. Sie haben mich fasziniert. Und auch ein bisschen Fernweh geweckt", sagt sie, während sie die Schwarz-Weiß-Bilder betrachtet.

Die "Mal-Reise" und nun die anschließende Ausstellung sollen nicht einmalig sein. Einmal im Jahr wollen jetzt die Vereinsmitglieder solch einen verlängerten Wochenendworkshop durchführen. Und der führe sie dann das nächste Mal nicht an die Ostsee, sondern in die Berge des Harzes, wo ganz andere Geräusche aus ihren Bildern zu hören sein werden.