Aschersleben Aschersleben: Viele Hände helfen beim Aufräumen
ASCHERSLEBEN/MZ. - Die beiden sind - genau wie Birgit Herrmann - Ein-Euro-Jobber, die von der Ökologischen Sanierungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH (Öseg) abgestellt wurden, um den vom Unwetter betroffenen Bürgern bei den Aufräumungsarbeiten zu helfen. Eigentlich gehört diese Arbeit nicht zu den Aufgaben, die die Öseg-Mitarbeiter leisten dürfen. "Das nehme ich aber auf meine Kappe", erklärte bereits am Montag Ascherslebens Oberbürgermeister Andreas Michelmann die Ausnahme.
Charlotte Lehmann, deren rund 1 000 Quadratmeter großes Grundstück am Sonntag von den Schlammmassen heimgesucht wurde, ist für die Hilfe sehr dankbar. Am Sonntag habe sie angesichts der dritten Überflutung binnen zweier Wochen zum ersten Mal geweint, sagt sie und schränkt dann ein: "Die Menschen in den anderen Orten hat es wahrscheinlich noch schlimmer getroffen." Jetzt, da ihr tatsächlich geholfen wird, könne sie sich mit der Lage schon wieder etwas besser arrangieren. Aus dem verschlammten Flutgraben, der an das Grundstück grenzt, hat Charlotte Lehmann einen angeschwemmten Kinderstuhl geborgen. "Ich will mal rumfragen, ob der jemandem gehört", sagt sie. Dann zieht sie ihre Arbeitshandschuhe wieder an und greift zum Besen. Wege, Flächen und der Zwinger von Hund Leon müssen schließlich freigeräumt werden.
Auch auf den anderen vom Unwetter betroffenen Grundstücken im Ascherslebener Wohngebiet An der Lehmkuhle wird aufgeräumt, und etwas weiter - entlang der Mehringer Straße - wird mit schwerer Technik der vom Schlamm überflutete Straßengraben ausgebaggert. Es dürfte aber noch einige Zeit dauern, bis alles - zumindest leidlich - wieder in Ordnung ist.