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Aschersleben Aschersleben: Bis zu zwölf Stunden im Einsatz

Von ELFI SCHURTZMANN 12.01.2010, 16:56

ASCHERSLEBEN/MZ. - Davon berichten auch immer wieder die MZ-Leser, die in der Lokalredaktion in Aschersleben anrufen und ihre Situation schildern.

Die Mitarbeiter des Winterdienstes geben ihr Bestes, doch auch hier müssen Prioritäten gesetzt werden, erklärt Holger Dietrich vom Bauwirtschaftshof, der gerade wieder mit seinen Kollegen den Schnee aus der Innenstadt wegräumt, damit die Fußwege frei und die Straßen passierbar sind. Zusätzlich bedient sich der Bauwirtschaftshof noch einer Fremdfirma, die hilft, den Schnee zu "entsorgen".

Ein weiteres Problem sind die Parkplätze in der Innenstadt. Hier komme es immer wieder dazu, dass sich Fahrzeuge im tiefen Schnee festfahren und die Fahrer auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Die Stadt erhebt für das Parken eine Gebühr und da sollte es doch möglich sein, dass die Stellflächen beräumt sind, meint eine Leserin, die nur mit Hilfe anderer wieder aus ihrer Parklücke kam. Holger Dietrich weiß um die Situation. Doch wenn Fahrzeuge da stehen, ist es für die Männer schwierig, den Platz zu beräumen, sagt er. Inzwischen ist der große Parkplatz im Stadtzentrum und der an der Darre (vor der Polizei) beräumt. "Unsere Fahrer geben sich große Mühe und versuchen ihr Möglichstes", so Dietrich.

Michael Leus aus der Prof.- Dr.- Walter-Friedrich-Straße hält allerdings mit seiner Kritik am Winterdienst nicht hinter dem Berg. "Obwohl am Dienstag eigentlich Kehrtag war und kein Auto auf der Straße stand, war vom Räumdienst nichts zu sehen", sagte Leus und spricht auch noch die Welz- und die Juststraße an, wo die Anwohner und die Wohnungsgenossenschaft "Einigkeit" jetzt selbst Hand angelegt hätten, wie er sagte. Eine ältere Dame wandte sich ebenfalls an die MZ und erklärte, dass es für sie beschwerlich sei, von einer Straßenseite zur anderen zu kommen. Sie blieb sogar im Schnee stecken und ein junger Mann befreite sie dann schließlich aus dieser misslichen Lage.

Bei der Volkssolidarität in der Oberstraße steht das Telefon nicht still. Denn die vergangenen Tage sorgten auch hier für einen erhöhten Arbeitsaufwand. Schwester Astrid berichtet, dass die älteren Leute beim Einkauf, zum Arzt oder auf anderen Wegen begleitet werden. "Die Senioren können sich auf uns verlassen und wir haben inzwischen auch ein vertrauensvolles Verhältnis aufgebaut. Wenn wir derzeit auch nicht immer pünktlich sein können, so versuchen wir aber dennoch, alles zur Zufriedenheit zu erledigen", sagt Astrid Schneider.

Die Schüler vom Fachgymnasium in Aschersleben warteten gar nicht erst, bis Hilfe kam. Sie griffen zu Schippe, Schneeschieber und Besen, da ein Großteil der Parkplätze für die Schule komplett mit einer 15 bis 20 Zentimeter dicken Schneedecke zugeschneit war. Die Folge waren festgefahrene Kraftfahrzeuge und Parkplatzmangel. Kurzerhand entschloss sich ein Teil der Schüler und Lehrer zur "Schneeräumungsaktion" und räumte die Parkplätze, einen Teil des Schulgeländes und befreite die Kraftfahrzeuge, schreibt Tim Hase. Diese Aktion diente zur Unterstützung der Stadt und für die Schüler und Lehrer des Fachgymnasiums, die nun wieder ungehindert auf den angrenzenden Parkplätzen parken können.

Das Ordnungsamt der Stadt Aschersleben weist darauf hin, dass an Gebäudeteilen und Bäumen, die unmittelbar an der Straße liegen, Eiszapfen, Schneeüberhänge und auf den Dächern liegende Schneemassen, die den Umständen nach eine Gefahr für Personen oder Sachen bilden, unverzüglich zu entfernen oder Sicherungsmaßnahmen durch Absperrungen oder Aufstellen von Warnzeichen zu treffen sind. Auf dem Tie wurde bereits reagiert und abgesperrt.