"Private Gründe" ASB-Regionalverband Salzlandkreis: Geschäftsführer verlässt Aschersleben und geht nach Erfurt

Aschersleben - Nach nur zwei Jahren als Geschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in Aschersleben ist für Thorsten Ducke Schluss. Der 54-Jährige verlässt nicht nur sein Büro in der Magdeburger Straße, sondern auch Aschersleben.
Die Entscheidung sei ihm schwergefallen, sagt Ducke
Private Gründe führen ihn nach Erfurt, wo er in einem Sozialunternehmen in die Projektarbeit einsteigen möchte. „Mit meiner Arbeit hier hat das nichts zu tun“, sagt er. Im Gegenteil:
Die Entscheidung sei ihm schwergefallen - zumal er mit Aschersleben und der Region tief verwurzelt sei und überdies vor seinem Wechsel in die Geschäftsführung 15 Jahre lang im Vorstand des ASB mitgearbeitet hatte. „Es hat sich ohne Veränderungswillen einfach so ergeben.“
Dass der Verein mit einem breiten Leistungsangebot von Rettung über Pflege bis hin zu Fahrdienst und Familienhilfe gut dasteht, verbucht er auf der Habenseite. Auch der Bau der neuen Rettungswache in Schadeleben fiel in seine Zeit, und Vorstandsmitglied Jörn Duwenkamp bescheinigt ihm, ein guter Netzwerker zu sein.
Plan für Seniorenzentrum in Gatersleben wartet noch Umsetzung
„Die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern wie Klinik, Wohnungsgesellschaft und Landkreis läuft jetzt viel besser“, sagt er. Verbesserungen habe er auch bei der Kommunikation untereinander festgestellt.
Dies liege unter anderem daran, „dass der Chef immer alles verstehen wollte und sich die richtigen Gesprächspartner gesucht hat.“ Als Oberhaupt von fast 100 Mitarbeitern auch mal zuzugeben, nicht alles zu wissen, Rat anzunehmen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, zählte zu seinen Stärken, so Duwenkamp.
Auch den Neuaufbau der Wasserrettung mit einem großen Stamm von ehrenamtlichen Helfern kann Ducke für sich verbuchen. Und Unerreichtes? Mit einer neuen Rettungswache in Aschersleben wäre Thorsten Ducke gern einen Schritt weiter gekommen. Und auch die Pläne für ein Seniorenzentrum in Gatersleben warten noch auf ihre Umsetzung.
Jörn Duwenkamp übernimmt kommissarisch und ehrenamtlich
Am 19. Oktober hat Thorsten Ducke seinen letzten Arbeitstag. Danach wird Jörn Duwenkamp das Ruder kommissarisch und ehrenamtlich übernehmen - zusätzlich zu seinem Beruf als leitender Oberarzt auf der Intensivstation der Ameos Klinik Aschersleben.
„Solange ich das mache, möchte ich verlässliche Partnerschaften aufrechterhalten. Mehr ist nebenbei nicht zu schaffen“, sagt er, der die Strukturen und Abläufe schon wegen seiner Arbeit als Notarzt sehr gut kennt.
Seit fünf Jahren gehört der 49-Jährige dem siebenköpfigen Vorstand an, der ehrenamtlich arbeitet. Seine eigene Vorstandsarbeit lässt er ruhen, um nicht in Interessenkonflikte zu geraten. Der Respekt vor der Aufgabe, so sagt er, ist groß. Doch er weiß eine funktionierende Geschäftsstelle hinter sich, die die operative Arbeit gut bewältigt.
Und er kann sich auf den Rückhalt bei Familie, Kollegen und Arbeitgeber verlassen. Spätestens in sechs Monaten soll ein neuer Geschäftsführer gefunden sein. „Wir möchten eine langfristige Lösung“, sagt Duwenkamp, die Anforderungen an den Neuen sind hoch. Wirtschaftliche und soziale Kompetenz soll er mitbringen, kommunikativ sein und gut mit dem Vorstand zusammenarbeiten. (mz)