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Anspruchsvoll und beeindruckend

Von Ingeburg Pocklitz 19.10.2007, 16:22

Aschersleben/MZ - Die beiden Pianistinnen Cornelia Bernadette Burdack und Pauline Jaroszewski haben an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin studiert, sich aber erst nach ihren Diplomabschlüssen kennen gelernt und miteinander zu arbeiten begonnen. Sie ergänzen sich hervorragend in den musikalischen Techniken und bewahren doch ihre jeweilige Individualität, was ihre Konzerte zu harmonischen Gesamtkunstwerken werden lässt.

Beide Berlinerinnen arbeiten als Pädagoginnen und treten auch solistisch sowie mit verschiedenen Kammermusikensembles bei Tourneen im In- und Ausland auf. Als "Duo Klang Art" hatten sie für das Konzert im Bestehornhaus ein anspruchsvolles Programm mit Klaviermusik zu vier Händen zusammengestellt. Die "Fantasie op. 103" von Franz Schubert begann ruhig und beschaulich und stimmte den Zuhörer auf das Musikerlebnis des Abends ein. Im Mittelteil kraftvoll und spritzig bildete die Fantasie einen reizvollen Gegensatz zu den "Altenglischen Duetten" von Nicholas Carlston und Thomas Tomkins. Wunderbar Rhythmus betont und eingängig fingen danach die "Neuen spanischen Tänze op. 65" von Moritz Moszkowski an, typisch spanisch und tänzerisch beschwingt verbreiteten das Andante und die abschließende Habanera heitere Stimmung und Lebensfreude.

Mehrfach die Plätze am Flügel wechselnd, brillierten die beiden Künstlerinnen auch nach der Pause nach allen Regeln der Kunst. In vier Sätzen aus "Six Morceaux op. 11" von Sergej Rachmaninow harmonierten der schwere Bass und die wie quirlige Wassertropfen perlenden Töne im Wechsel, um mit einem temperamentvollen Walzer abzuschließen. Ein akustischer und optischer Höhepunkt war danach die wunderschöne Sonate C-Dur von Johann Christian Bach, bei der die Finger virtuos, in rasender Schnelligkeit und in vollkommener Harmonie über die Tasten flogen. Die eigenwillige "Sonate für Klavier zu vier Händen" von Francis Poulenc wirkte wie trotzig aufbegehrend, wild und stürmisch und endete nach einem ruhigen Mittelteil mit einem feurigen Finale.

Stürmischer Applaus animierte die zwei hervorragenden Pianistinnen zu einer ebenso "stürmischen" Zugabe: Der furiose erste ungarische Tanz von Johannes Brahms war ein ebenso würdiger wie schöner Abschluss und zeigte noch einmal eindrucksvoll das Können der beiden sympathischen Künstlerinnen.