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An ersten Spatenstich fürs LMW vor 40 Jahren erinnert

Von Hajo Mann 03.07.2008, 15:56

Nachterstedt/MZ. - Die sich hier so herzlich begrüßten, waren ehemalige Beschäftigte des Braunkohlenwerkes (BKW) und des Leichtmetallwerkes (LMW). "Damit wollten wir den symbolischen Umbruch vom Bergmann zum Metallurgen demonstrieren", erklärte Walter Emmerling, Stellvertreter des Vorsitzenden des Bergmannsvereins. Besonders begrüßten die Metaller ihren ehemaligen Technischen Direktor Klaus Fischer mit seiner Ehefrau. Beide hatten den weiten Weg von Birkenwerder nicht gescheut.

Anlass für das Treffen war der 40. Jahrestag der Grundsteinlegung für das LMW am 2. Juli 1968. Das Wiedersehen war vom Bergmannsverein organisiert worden. Begrüßt wurden die Anwesenden von Walter Emmerling. Danach gedachten die Anwesenden in einer Schweigeminute den Verstorbenen der beiden Werke. Anschließend folgten mehrere Fototermine. Zuerst ließ sich Heinz Schneider in Bergmannsuniform mit dem symbolisch letzten Brikett, das in Nachterstedt hergestellt wurde, ablichten. In seinem zweiten Foto zeigte er zwei Aluminiumstreifen, die in verschiedenen Verfahren hergestellt worden waren.

"Den Weg der Umschulung sind wie ich viele Bergleute gegangen", fügte Schneider hinzu. "Ich habe mich im LMW zum 1. Anlagenfahrer der Breitbandgießanlagen qualifiziert", sagte er weiterhin.

Für das Treffen hatte der Bergmannsverein auch eine Ausstellung mit Bilddokumenten vom BKW und dem Aufbau des LMW vorbereitet. Wie Emmerling dazu erklärte, sei bereits 1965 festgestellt worden, dass der Braunkohleabbau nicht mehr lange dauern werde. Wohin dann mit den 3 000 Beschäftigten des BKW, sei die bange Frage gewesen. "Die frei werdenden Arbeitskräfte und die bereits vorhandenen sozialen und kulturellen Einrichtungen haben für Nachterstedt die Standortwahl zum Bau des LMW entschieden", erklärte Emmerling.

Wie die Bilddokumente beweisen, war der erste Spatenstich dem Generaldirektor Stude der vereinigten Metall- und Halbzeugwerke Hettstedt vorbehalten. Unterstützung erhielten die Bauleute von einem sowjetischen Spezialistenteam unter Leitung von Wladimir Tschebotarjew.

Bereits am 6. Oktober 1971 wurde die erste von sieben Breitbandgießanlagen in Betrieb genommen.

Im "Concordia Saal" wurden noch einmal in einem Film der Bau und die Anlagen des LMW gezeigt. Bei einem gemütlichen Beisammensein im "Hotel zum Schwan" blieb dann noch Zeit, in den Erinnerungen zu kramen. Davon machten die Teilnehmer des Treffs dann auch ausgiebig Gebrauch.