Alte Mühle und kleiner Trommler
Groß Börnecke/MZ. - Aber das sind Gudrun und Hermann Constabel, beide inzwischen im Rentenalter, ja gewöhnt. Sind sie doch Besitzer eines technischen Denkmals, das in jeder Woche für ein oder zwei Tage noch gute Dienste leistet: die Motormühle, erbaut im 19. Jahrhundert als Teil der Hofanlage von Hermann Constabels Urgroßeltern. Die mühlentechnische Einrichtung ist komplett erhalten und wird zum Teil noch zur Schrotherstellung genutzt. Zum Mühlentag können sie jährlich mit bis zu 700 Besuchern rechnen.
Groß war auch am Montag die Schar der Interessenten, die die liebevoll erhaltene und mit viel Liebe gepflegte Mühle in Aktion erleben wollten: den über 100 Jahre alten Mahl- und den Schrotgang, den Walzenstuhl, Schlagnasenmühle, die Sichtmaschinen oder die Mischmaschine. Mehrere Tage hatte der Müllermeister seine Mühle auf Vordermann gebracht. "Es sollte ja alles sauber sein, da war schon allerhand zu tun", verrät Constabel. Und hinzu kam, dass das Mühlenfest auf seinem Hof zu organisieren war: die Versorgung mit Gegrilltem, Eis, kühlen Getränken und frischem Zwiebelkuchen.
Der alten Mühle von Hermann Constabel machte am Montag ein vierjähriger Steppke Konkurrenz: Sandro, der jüngste Trommler der Schalmaienkapelle der Groß Börnecker Freiwilligen Feuerwehr. Wie seine Mutti berichtete, trommelt Sandro eigentlich den ganzen Tag, "es muss ihm in die Wiege gelegt worden sein". Schon vor einem Jahr hatte er seinen ersten öffentlichen Auftritt, gemeinsam mit seinem Vater Silvio Brandes, der seit seinem 18. Lebensjahr Trommler ist, und den anderen Musikern. In diesem Jahr stand er an der eigenen Trommel und wirbelte gekonnt mit den Stöcken. Die Trommel, die in der Sonne funkelte, hatte ihm übrigens der Weihnachtsmann gebracht, erzählt der Nachwuchsmusiker stolz.