Abfallzweckverband Nordharz Abfallzweckverband Nordharz: Bei Verbrennen keine höheren Gebühren
Quedlinburg/MZ. - Wegen der Müllverbrennung wird es keine Gebührenerhöhung geben, erklärt der stellvertretende Geschäftsführer des Zweckverbandes, Ingo Ziemann. "Wir waren einer der ersten Verbände, der sich konkret um die Abfallbehandlung ab 2005 gekümmert hat", betont er. "Das hat uns in eine günstige Lage gebracht und wir konnten gute Konditionen für die Bürger der drei Landkreise erhalten."
Bei der europaweiten Ausschreibung ging es um einen Wertumfang von rund 100 Millionen Euro. "Wir haben uns für die Erarbeitung externe Hilfe eines Ingenieurbüros und von Rechtsanwälten geholt. Wichtig war zum Beispiel, welche Transportkosten je Kilometer anzusetzen sind", erläutert Ingo Ziemann die Vorgehensweise. "Im Endeffekt hat sich Buschhaus in Niedersachsen als günstigster und auch sicherster Partner herausgestellt." Die Entfernung zu allen bestehenden und geplanten Anlagen sei am kürzesten. Buschhaus werde bereits betrieben, während zum Beispiel Staßfurt bisher nur auf dem Papier existiere.
Beim Abfallzweckverband Nordharz fallen rund 50 000 Tonnen Müll im Jahr an. Damit kann Buschhaus zu etwa einem Viertel ausgelastet werden. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 15 Jahren, nach zehn Jahren kann über die Preise neu verhandelt werden. "Diese lange Periode sichert uns eine Preisstabilität", hebt der Abfallexperte hervor. Der Preis könne etwas schwanken, da er auf eine bestimmte Menge fixiert wurde. Bleibe der Verband darunter, werde es etwas teuerer, komme er darüber, etwas billiger. Derzeit werde von 95 Euro pro Tonne ausgegangen. Der Vertrag sei zudem so gestaltet, dass der Betreiber der Anlage die Stromvergütung erhält und die Endprodukte verwertet, zum Beispiel die entstehende Schlacke an den Straßenbau verkauft.
"Sorgen bereitet uns, dass Gewerbemüll auf Billigdeponien in Osteuropa gebracht werden könnte", nennt der stellvertretende Geschäftsführer eine Unwägbarkeit. Dies würde den Wettbewerb verzerren, die Verbrennungsanlagen vor Auslastungsprobleme stellen, die wiederum die Kalkulation durcheinander bringen. Hier sei die Politik gefordert, ordentliche Rahmenbedingungen zu erhalten.