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700 Kilometer zum Konzert

Von Susanne Thon 13.06.2006, 17:33

Klein Schierstedt/MZ. - Der Einladung zum Sommerkonzert in der Kirche folgten jedenfalls zahlreiche Besucher. "Mensch, ist das voll hier. Und das, obwohl Fußball läuft", so der überraschte Kommentar eines Gastes.

Zu Beginn ließ Angelika Schwartz die Chorgeschichte kurz Revue passieren und zollte Chorleiter Peter Blail für die "zwar anstrengenden, aber lohnenden Proben" und dafür, dass er "aus einem Chor mit 15 Stimmen bei 15 Mitgliedern einen vierstimmigen gemacht hat" im Namen aller Dank. Doch nicht nur der Chor feierte sein Jubiläum. Der 250. Geburtstag Wolfgang Amadeus Mozarts spiegelte sich wesentlich im Programm.

Neben den 17 Sängerinnen wirkten Joachim Diener (Trompete, Klavier), Peter Blail (Bass, Orgel) und Annelie Leuthäuser mit. Die Gesangs- und Sprachpädagogin vertrat derweil Marita Biermann, die drei Tage zuvor hatte absagen müssen. "Wir brauchten jemanden, der Laudate Dominum singen kann", begründete Blail die Entscheidung für die Sängerin, die extra für das Sommerkonzert 700 Kilometer aus Österreich anreiste. "Wir kennen uns seit vielen Jahren und standen schon gemeinsam auf der Bühne", so der Chorleiter über die Aderstedterin.

Vielseitig zeigten sich die Beteiligten: Klassiker von Mozart, Bach und Brahms kamen ebenso zu Gehör wie Operetten- und Volkslieder. Da traten Giovanni und Zerlina ins Duett und sangen "Reich mir die Hand, mein Leben", bevor der Chor mit "Willkommen im Grünen" und "Wie herrlich ist's im Wald" die warme Jahreszeit begrüßte. Mit "Memory" aus "Cats" hielt sogar Musicalfieber in der Kirche Einzug.

Mit Mozarts "Abendruhe" verabschiedete sich der Chor gesanglich vom Publikum. Denn im Anschluss klang der Nachmittag bei einem Grillabend im Kirchgarten aus.

Zeit lassen, "wenn du den Mädchen winkst", "wenn du dein Gläschen trinkst", "wenn du dein Glück dir träumst. Nur gib acht, dass du es nicht versäumst". So heißt es in "Lass dir Zeit" aus Carl Zellers "Der Kellermeister", gesungen von Peter Blail.

Sicher schien, wer das Sommerkonzert einmal erlebt hat, hat sein Glück gewiss nicht versäumt. "Ich bin fasziniert, die Mitwirkenden haben sich wieder selbst übertroffen", so Renate Lisock. "Es ist erstaunlich, was man in einem so kleinen Ort auf die Beine stellen kann", fügte sie hinzu.