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400 Schüler auf Nachrückerliste 400 Schüler auf Nachrückerliste: Noch immer zu wenige Plätze an den Gesamtschulen

Von Denny Kleindienst 18.03.2021, 11:30
Die IGS in Halle ist ein imposanter Schulaltbau.
Die IGS in Halle ist ein imposanter Schulaltbau. Thomas Meinicke

Halle (Saale) - Schulleiter Thomas Gaube geht davon aus, dass die meisten Schüler, die ab dem kommenden Schuljahr das Giebichenstein-Gymnasium Thomas Müntzer besuchen möchten, auch einen Platz bekommen. Insgesamt sind 179 Bewerbungen für die 135 Plätze des neuen Jahrgangs eingegangen. „Das ist eine Größenordnung, mit der wir gerechnet haben“, sagt Gaube und weist darauf hin, dass es jedes Jahr auch Doppel- und Dreifachbewerbungen gibt, Eltern sich also parallel an mehreren Schulen um einen Platz für ihre Kinder bemühen.

Das Giebichenstein-Gymnasium zählt außerdem zu den sieben weiterführenden Schulen in städtischer Trägerschaft, bei denen die Stadt Halle aufgrund der hohen Bewerberzahlen in dieser Woche ein Losverfahren durchgeführt hat.

Rund 1.900 Bewerbungen für einen Platz an einer halleschen Schule

Insgesamt waren laut der Bildungsdezernentin Katharina Brederlow bis Dienstag rund 1.900 Bewerbungen für einen Platz an einer halleschen Schule bei der Stadt eingegangen. In zwei Drittel der Fälle konnten die Erstwünsche erfüllt werden. „Davon erfolgten 632 über das Losverfahren“, so Brederlow. Wer dagegen noch keinen Platz auf einer der kommunalen weiterführenden Schule abbekam, steht nun auf einer Nachrückerliste. Insgesamt sind das nach Auskunft der Stadt 408 Schüler. Sie müssen sich gedulden.

Die Stadt wird nun erst einmal die Zusagen verschicken. Die Eltern haben bis Ostern Zeit für eine Rückmeldung. Daran schließt sich dann das Nachrücke-Verfahren an. Wie Katharina Brederlow erklärt, werden den Schülern auf der Nachrückerliste zudem Alternativangebote entsprechend der gewählten Schulform angeboten. Schon jetzt zeige sich aber, „dass bei den Gesamtschulen die Kapazitäten nicht reichen“, sagt Stadtelternsprecher Thomas Senger.

„Mit jedem Platz, den wir neu schaffen, steigt auch die Nachfrage“

Mit der im letzten Jahr eröffneten dritten IGS gibt es nunmehr fünf Gesamtschulen in Halle. Dass der Bedarf noch immer größer als das Angebot ist, überrascht Senger nicht. „Mit jedem Platz, den wir neu schaffen, steigt auch die Nachfrage“, sagt der Stadtelternsprecher. Denn wenn mehr Plätze an den Gesamtschulen geschaffen werden, dann steige auch die Aussicht, einen solchen Platz im Losverfahren zu bekommen. Folglich gehen mehr Wünsche nach einem Gesamtschulplatz bei der Stadt ein. Dies, so Senger, habe sich im Laufe der letzten Jahre stets gezeigt.

Die Zahl von 181 Bewerbern für die IGS Halle „Am Steintor“, die die Stadt bekannt gibt, sei laut Senger eigentlich noch etwas höher. Er verweist dabei auf die Doppelzähler: Auf Schüler, die eine sonderpädagogische Betreuung brauchen und deshalb zwei Plätze belegen. Derzeit noch gar nicht klar sei außerdem, wie viele Schüler aufgrund der Pandemie freiwillig ein Schuljahr wiederholen werden. Senger sagt: „Das wird die Planung noch verkomplizieren.“ (mz)

Die Klagen von zwei Elternpaaren waren erfolgreich: Die Stadt muss weitere Schüler an den beiden Integrierten Gesamtschulen (IGS) zulassen.
Die Klagen von zwei Elternpaaren waren erfolgreich: Die Stadt muss weitere Schüler an den beiden Integrierten Gesamtschulen (IGS) zulassen.
imago/Geisser
Schulleiterin Romina Altenburg öffnet die neuen Trennwände im Musikklassenzimmer der Marguerite Friedlaender Schule.
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Silvio Kison