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Wohnzimmer Wohnzimmer: Die neuen Sofas gibt es auch nach Maß

27.01.2003, 12:42
Platz nehmen in der Sitzbucht: "Malmö" soll an eine Brücke erinnern und orientiert sich am skandinavischen Design der sechziger Jahre. (Foto: dpa)
Platz nehmen in der Sitzbucht: "Malmö" soll an eine Brücke erinnern und orientiert sich am skandinavischen Design der sechziger Jahre. (Foto: dpa) Moroso

Bad Honnef/Nagold/dpa. - «Wir haben aus einer Umfrage erfahren, dass Individualität heute das wichtigste Gut des Verbrauchers ist», sagt Irene Fromberger von der Pressevertretung des Herstellers Rolf Benz aus Nagold (Baden-Württemberg). Aus dieser Erkenntnis heraus entwickelten die Designer das Sofamodell «Ego»: Die Basis dieses Systems bilden Fromberger zufolge drei Sofa-Grundtypen. Diese wiederum sind in verschiedenen Sitzhöhen, -breiten und -tiefen erhältlich. Dazu kommen unterschiedliche Polsterungen, Füße und Zusatzteile wie Rückenkissen oder Kopfstützen sowie Bezugsstoffe. «Insgesamt bietet "Ego" 33 372 Varianten», sagt Fromberger.

«Früher musste man Sofas so nehmen, wie sie kamen», sagt Tom Burisch vom Hersteller Montis aus Dongen in den Niederlanden. Diese Zeiten seien jedoch vorbei. «Lima» hat das Unternehmen sein modulares Sofasystem getauft, bei dem der Korpus mit Armlehnen in verschiedenen Stärken und den gewünschten Füßen kombiniert werden kann.

Mit der Idee, fertige Elemente individuell kombinieren zu können, spielte auch der Designer Ulf Moritz: Für das Unternehmen Team by Wellis aus Willisau in der Schweiz hat er das Sofa «UIMo» entwickelt: Aus Sesseln, Sofas und einer Sitzbank kann eine Sitzlandschaft gestaltet werden.

Ebenfalls zum Kombinieren soll «Nuba» des Herstellers Cor aus Rheda-Wiedenbrück (Nordrhein-Westfalen) anregen. Zu dem eigentlichen Sofa-Element, das in drei verschiedenen Breiten erhältlich ist, kommen zwei Hockertypen. Als «Möbelplastik» bezeichnet das Designerteam «Vertijet» selbst seinen Entwurf.

Wie bei «UIMo» oder «Nuba» fallen auch bei vielen anderen der neuen Sofas die Maße üppig aus - die Formen dagegen sind meist knapp und klar gezeichnet. «Die Tendenz geht hin zu konstruktivistisch-puristischen Möbeln», sagt Ursula M. Geismann, Sprecherin des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM) in Bad Honnef. Überladene Dekore und allzu robust wirkende Stücke gehörten der Vergangenheit an.

Beim Sofa «Kami», das Patrick Jouin für den Hersteller Cassina aus Mailand entworfen hat, zeichnet ein buntes Profil die klaren Umrisse der Polsterung nach. Wie mit einem Buntstift gezogen wirken die Linien, die die verschieden großen Sofas, die Hocker und die Ergänzungselemente von «Kami» kennzeichnen.

Mit teilweise in Kontrastfarben gehaltenen Nähten arbeitet Patricia Urquiola bei ihrer für das Unternehmen Moroso aus Mailand entworfenen Couch «Malmö». Zwei Sofahälften verbinden sich bei «Malmö» so, dass sie die Struktur einer Brücke bilden - die Benutzer nehmen in einer Art Sitzbucht Platz.

Die Sofas und Sessel der dreißiger Jahre dienten der Designerin Paola Navone als Inspiration für ihre Polstermöbel-Familie «Rivoli». Für die Firma Molteni aus Mailand entworfen, werden die verschiedenen Elemente der Kollektion durch ihre streng-dynamischen Linien gekennzeichnet.

Wie wichtig die Rolle des Bezugs ist, zeigt auch die Sitzgruppe «Lover» des französischen Unternehmens Ligne Roset. Die von Pascal Mourgue entworfenen Polstermöbel sind mit einem dehnbaren Strickmaterial aus Wolle überzogen. Sowohl beim Ansehen wie auch beim Berühren erinnert das Material der Sitzfamilie an eine dicke Wollstrumpfhose und wird sicherlich nicht nur Verliebte zum Kuscheln animieren.