Wie werde ich ...? Holz- und Bautenschützer
Weimar/Berlin/dpa. - Pilze zerstören die Balken, das Mauerwerk ist feucht, Sanierputz muss aufgebracht werden: Das Arbeitsfeld eines Holz- und Bautenschützers ist abwechslungsreich.
Zunehmend kommen Baumängel aus vergangenen Jahrzehnten zum Vorschein. Weil die Bautätigkeit in den zurückliegenden Jahren stetig gesunken ist, sucht die Branche nun verstärkt nach qualifizierten Fachkräften für den Holz- und Bautenschutz. Nun gibt es dafür eine eigene Ausbildung.
Der Deutsche Holz- und Bautenschutzverband (DHBV) bemüht sich seit mehr als 20 Jahren, das Arbeitsgebiet als eigenständigen Beruf samt Ausbildung zu etablieren, sagt Klaus-Dieter Wendelmuth aus Weimar (Thüringen). «In der Vergangenheit haben Maler und Lackierer, Zimmerleute und Maurer den Job des Schädlingsbekämpfers gemacht», erläutert der Leiter des Aus- und Fortbildungszentrums beim Bildungswerk Bau Hessen-Thüringen.
«Wenn sich beispielsweise der Holzwurm in einen Dachstuhl hineingefressen hat, gibt es verschiedene Methoden, wie man dann vorgehen kann», sagt Wendelmuth. Entweder der Fachmann rückt mit Giftstoffen an oder schneidet das befallene Holz aus der Gesamtkonstruktion heraus und ersetzt es durch neues.
Die Ausbildung zum Holz- und Bautenschützer dauert drei Jahre. Nach zwei Jahren Lehrzeit dürfen sich die jungen Menschen bereits Fachkraft für Holz- und Bautenschutzarbeiten nennen, erläutert Volker Paul vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn. «Sie arbeiten dann unter Anleitung.» Wer sich für eine dreijährige Ausbildung entscheidet, spezialisiert sich im dritten Lehrjahr entweder auf Holz- oder Bautenschutz.
Im ersten Lehrjahr verdienen Azubis dem DHBV zufolge im Schnitt zwischen 490 (Ost) und 554 Euro (West), im dritten Ausbildungsjahr sind es zwischen 864 und 1086 Euro. Holz- und Bautenschützer haben nach Aussagen von Gerd Woweries, Bereichsleiter der Aus- und Weiterbildung bei der Industrie- und Handelskammer in Berlin, vor allem mit Holzschäden zu tun oder arbeiten vorbeugend, um diese Schäden zu vermeiden. Wer sich während der Ausbildung im Bautenschutz spezialisiert hat, kommt direkt am Mauerwerk eines Hauses zum Einsatz. «Beim Bautenschutz geht es zum Beispiel um das Austrocknen feuchter Bauwerke», erklärt der Experte.
Ausbildungsleiter Wendelmuth warnt, die körperlichen Erfordernisse des Jobs zu unterschätzen. «Man braucht eine gute Kondition.» Die Arbeit selbst, insbesondere des Holzschützers, sei trotz der eingesetzten Giftstoffe nicht gesundheitsgefährdend, «wenn mit Masken gearbeitet wird und auch andere Schutzmaßnahmen eingehalten werden».
Voraussetzung sind ein guter Hauptschulabschluss, besser noch ein Realschulabschluss. Ist die Lehrzeit erst geschafft, seien die Jobaussichten relativ gut. «Der Bedarf nach Instandsetzung und Sanierung existierender Bausubstanz wird immer größer», sagt Woweries.
Informationen: Deutscher Holz- und Bautenschutzverband, Hans-Willy-Mertensstraße 2, 59858 Köln.
Informationen zum neuen Ausbildungsberuf: www.bibb.de/de/27369.htm
Informationen zum Holz- und Bautenschutz: www.dhbv.de