Wasser Wasser: Geschmack hängt von der Quelle ab
Halle/MZ. - Die Deutschen können sage und schreibe zwischen rund 500 Mineralwasser-Marken und etwa 70 Heilwässern wählen. Deren Beschaffenheit und Geschmack unterscheidet sich vor allem danach, in welchen Erdschichten das Wasser vorkommt, welche Mineralien aufgenommen wurden und wie hoch der Anteil von Kohlensäure ist. Der Gesetzgeber hat in der Mineral- und Tafelwasserverordnung genau festgelegt, welches Wasser sich wie nennen darf. Nachstehend das Wichtigste.
"Natürliches Mineralwasser" hat seinen Ursprung in einem unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen und muss direkt am Quellort abgefüllt werden. So und nicht anders legt es die Mineral- und Tafelwasserverordnung fest. Danach müssen alle Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs sein, um seine "ursprüngliche Reinheit" zu bewahren. Dies bedeutet, dass keine Stoffe nachträglich zugesetzt oder entzogen werden dürfen. Lediglich Eisen und Schwefel können aus optischen oder geschmacklichen Gründen entfernt werden.
Außerdem kann Kohlensäure reduziert oder zugefügt werden. Inzwischen hat sich Mineralwasser als beliebtestes alkoholfreies Getränk etabliert. Nach Angaben des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen hat jeder Bundesbürger im vergangenen Jahr durchschnittlich 129 Liter Mineral- und Heilwasser konsumiert. Das sind rund 15 Liter mehr als im Jahr davor.
Heilwasser stammt wie Mineralwasser aus unterirdischen, vor Verunreinigung geschützten Vorkommen und muss ebenfalls an der Quelle abgefüllt werden. Aufgrund seiner besonderen Zusammensetzung besitzt es "heilende, lindernde oder vorbeugende Wirkungen". Damit unterliegt Heilwasser auch der offiziellen Zulassung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Kämpft man mit Übersäuerung durch den vermehrten Genuss von so genannten Säurelockern wie zum Beispiel Fleisch, Wurst, Eier, weißmehlhaltige Speisen oder Süßigkeiten hilft Heilwasser mit einem Hydrogencarbonat-Anteil von mehr als 1 300 Milligramm pro Liter. Das bindet die Magensäure und wirkt Entzündungen der Magenschleimhaut entgegen.
Nachgewiesen ist, dass hydrogencarbonatreiche Heilwässer die Magensäure ebenso gut binden können wie eine typisch frei verkäufliche Magentablette. Sulfathaltige Heilwässer regen Leber und Bauchspeicheldrüse an, mehr Verdauungssäfte zu produzieren.
"Quellwasser" stammt ebenfalls aus unterirdischen Wasservorkommen und muss vor Ort abgefüllt werden. Es muss jedoch nicht dem Merkmal "ursprüngliche Reinheit" entsprechen und auch nicht amtlich zugelassen werden.
Tafelwasser wird vornehmlich aus Trinkwasser unter Zugabe einer Mineralien-Mischung industriell hergestellt. Eine geografische Herkunftsbezeichnung ist daher auch nicht erlaubt.
Leitungswasser entstammt in Deutschland in der Regel zu zwei Dritteln aus Grundwasser und zu einem Drittel aus Oberflächenwasser. Es unterliegt der hygienischen Kontrolle.