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Tragischer Fall in Belgien Tragischer Fall in Belgien: Eltern füttern nur Superfood, Baby verhungert

17.05.2017, 11:45
Lucas wog mit sieben Monaten nur noch 4,3 Kilo.
Lucas wog mit sieben Monaten nur noch 4,3 Kilo. dpa

Andere Babys in seinem Alter werden noch gestillt, bekommen das Fläschchen oder Brei. Doch der sieben Monate alte Lucas aus dem belgischen Beveren wurde von seinen Eltern nur mit Superfood gefüttert, wie belgische Medien berichten. Irgendwann wog der kleine Junge nur noch 4,3 Kilo, etwa halb so viel wie andere Altersgenossen. Er war unterernährt und dehydriert. Als die Eltern Peter S. und Sandrina V. doch endlich einen Arzt kontaktierten, war es bereits zu spät. Lukas starb an den Folgen der falschen Ernährung.

Eltern diagnostizierten selbst Unverträglichkeiten

Am Anfang sei der Junge noch gestillt worden und habe ab und zu ein Fläschchen bekommen, sagten die Eltern. Das habe Lucas ihrer Aussage nach aber nicht richtig vertragen. Sie hätten dann, ohne einen Arzt hinzuzuziehen, eine Gluten- und Laktoseunverträglichkeit diagnostiziert. Ab dem Moment bekam der Junge nur noch Milchersatz aus Hafer, Buchweizen, Quinoa und Reis, aus dem eigenen Naturkostladen.

Staatsanwaltschaft fordert 18 Monate Haft

Die Eltern mussten sich jetzt in Dendermonde vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft fordert 18 Monate Haft. Obwohl Lucas stark abmagerte, oft grau im Gesicht gewesen sei und nach Luft schnappte, hätten die Eltern an der speziellen Ernährung festgehalten.

„Wir haben den Tod unseres Kindes nicht gewollt“, sagte die Mutter im Zeugenstand unter Tränen. Mit sechs Monaten habe Lucas noch sechs Kilo gewogen, erzählt sie. Er habe sich nicht übergeben müssen, habe keinen Durchfall gehabt, aber an Gewicht verloren. „Man konnte es ihm nicht ansehen. Er hat auch ganz normal gespielt. Die Kunden unseres Ladens haben das auch mitbekommen.“

Das Paar hat noch drei ältere Töchter, denen es gut geht. Das könnte sich strafmildernd auswirken. Das Urteil wird am 14. Juni verkündet. (dmn)