Tipps fürs Eigenheim Tipps fürs Eigenheim: Leichter Umräumen mit Plan
Bad Honnef/dpa. - Anfangs scheint alles ganz einfach und schnell zu klappen. Doch je länger man am Werk ist, desto mühsamer wird es oft.
Ohne klare Vorstellungen droht Chaos, das sich einfach nicht zu lichten scheint. "Denn ohne Strategie können Umräumen und das Integrieren neuer oder gebrauchter Möbel unbeabsichtigte, Kräfte zehrende Kettenreaktionen nach sich ziehen", sagt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie in Bad Honnef.
Ein Plan muss also her. Und der sollte möglichst realistisch sein. Auf ihm wird eingetragen, welche Möbel und Einrichtungsgegenstände in einem Zimmer einen neuen Standort finden sollen und wie viel Zeit die Umgestaltung voraussichtlich in Anspruch nehmen wird.
"Schon der Austausch eines verschlissenen Sofas oder eines alten Fernsehers gegen einen schicken mit Flachbildschirm kann die Renovierung eines ganzen Zimmers nach sich ziehen", ist Geismanns Erfahrung. Denn Möbel hinterlassen Spuren an den Wänden. Also wird oft komplett ausgeräumt und neu gestrichen oder tapeziert. Allerdings dauere es nach einer Faustregel vier Tage, bis sich das Auge an die neue Umgebung gewöhnt hat. "Vor Beginn der Aktion sollten in einem detaillierten Plan die notwendigen Arbeiten festgelegt werden", rät die Innenarchitektin Anne Jung aus Wiesbaden. Werden Möbel neu angeschafft, lohnt sich ein Nachdenken darüber. Warum soll die Einrichtung überhaupt ergänzt werden? Nur so kann ein stimmiges Wohnkonzept entstehen.
"Problemkinder" sind manchmal auch alte Erbstücke. Gerade in modernen Einrichtungen können sie Kontraste setzen und zu einem Blickfang werden. Oft wirken sie aber wie ein Fremdkörper, beobachtet Jung immer wieder. Damit das nicht passiert, müssen Alt und Neu genau aufeinander abgestimmt werden.
Auch präzises Ausmessen des vorhandenen Raums ist vor dem Umräumen Pflicht. Dabei sollten neben der Stellfläche auch immer die Flächen eingerechnet werden, die rund um das Möbel als Bewegungsraum notwendig sind, rät die Wohnexpertin Doris Haselmann aus Nürnberg. So wird vermieden, dass das Zimmer vollgestopft wird und sich das Durchqueren zu einer Art Hindernis-Parcours entwickelt.
"Vollgestellte Wohnungen sind ein Grund, warum Menschen sich in ihren Räumen unwohl fühlen", erklärt Jung. Umräum-Aktionen seien ein guter Zeitpunkt, sich von Ballast zu trennen. "Entschließt man sich zum Umräumen, muss man entscheiden, ob der betreffende Gegenstand irgendwann in Zukunft noch benutzt werden kann", rät die Expertin. Ganz wichtig sei, auch bei Geerbtem ohne Skrupel loslassen zu können. Sonst wirke die Wohnung schnell wie eine Rumpelkammer. "Menschen fühlen sich einfach wohler, freier und kreativer, wenn ihre Umgebung neu gestaltet und entrümpelt ist", erklärt Haselmann. Manchmal führten schon kleine Veränderungen zu einem neuen Lebensgefühl.