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Kaspersky-Umfrage Kaspersky-Umfrage: Geheime Surf-Vorlieben von Kindern

Von Steffen Könau 20.11.2016, 11:00
Digitaler Alltag: Fast die Hälfte aller Kinder versucht, die eigenen Surf-Gewohnheiten vor den Eltern zu verstecken.
Digitaler Alltag: Fast die Hälfte aller Kinder versucht, die eigenen Surf-Gewohnheiten vor den Eltern zu verstecken. dpa

Schon Zehnjährige versuchen, ihr Online-Verhalten vor ihren Eltern zu verstecken, um ihnen auferlegte Regeln für die Internet-Nutzung zu umgehen. Das hat eine Umfrage des Sicherheitsunternehmens Kaspersky ergeben.

Danach besitzt derzeit in Deutschland mehr als ein Drittel der Zehnjährigen bereits ein eigenes Tablet, sogar 70,8 Prozent haben ein eigenes Smartphone.

Sie sind damit die erste Generation, die in einer Welt aufwächst, in der soziale Netzwerke wie Facebook, Snapchat und Whatsapp zum Alltag gehören.

Wie Kinder die Online-Regeln ihrer Eltern austricksen

Da die meisten Eltern jedoch Auflagen für die Nutzung verhängen, versuchen 41,1 Prozent der Kinder, vor den Eltern zu verstecken, was, wann und wie lange sie es im Netz tun. Bei den 13-Jährigen sind es sogar 60,7 Prozent.

Von tausend Kindern, die deutschlandweit befragt wurden, sagten 887, dass ihre Eltern ihnen zu Hause Regeln für die Internetnutzung auferlegt haben.

Mehr als ein Drittel der Befragten gaben an, diese Regeln gezielt zu umgehen, indem sie bei Freunden online gehen. Knapp ein Viertel hat sogar gelernt, den eigenen Suchverlauf zu löschen, um Aktivitäten zu verheimlichen.

Versuche der Eltern, bestimmte Inhalte zu sperren, hebeln immerhin 9,5 Prozent aus, indem sie Sicherungsfunktionen deaktivieren. Die Umfrage zeigt auch die herrschende Kluft zwischen dem hilflosen Bemühen der Eltern, ihre Kinder vor Bedrohungen im Netz zu schützen, und der Neugier der computererfahrenen Jugend, sich die ganze Online-Welt zu erschließen.

Jedes achte Kind stößt im Internet auf Pornografie

Dabei ist die Hälfte der Zehnjährigen völlig sorglos im Internet unterwegs. Mädchen wie Jungen geben an, schon mit unangemessener Sprache (42,9 Prozent), gewalttätigen (19,0 Prozent) und pornografischen (13,1 Prozent) Inhalten konfrontiert worden zu sein.

Dennoch machen sich nur 16,7 Prozent Sorgen darüber, von Fremden online gemobbt zu werden oder zu Dingen aufgefordert zu werden, mit denen sie nicht einverstanden sind (15,5 Prozent).

Die Einschätzung vom Kaspersky Lab

„Als erste wirklich Digital-Native-Generation ist es für Kinder heutzutage erschreckend einfach, einen Weg in die dunklen Ecken des Internets zu finden“, sagt Holger Suhl von Kaspersky Lab.

„Mit zehn Jahren erscheinen viele Kinder reif genug, um mit internetfähigen Geräten umzugehen, aber die Eltern übersehen vorhandene Impulsivität und Naivität.“

Eltern müssten Kinder anleiten und mit ihnen über Risiken, Bedrohungen und Gefahren sprechen, „um zu definieren, was sicheres, verantwortungsbewusstes Online-Verhalten bedeutet“. (mz)