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Symptome Symptome: Woran erkenne ich eine Ess-Störung?

28.08.2002, 10:25

Menschen, die an Magersucht leiden, haben ein verzerrtes Körperbild, im Fachjargon ?Körper-Schema-Störung? genannt. Sie fühlen sich dick, obwohl sie es gar nicht sind. Hinzu kommt häufig ein übertriebener Hang, Sport zu treiben ? fast schon eine Sportsucht bis hin zur Erschöpfung. Trotz starker Gewichtsabnahme haben Magersüchtige das Bestreben, weiter abzunehmen. Oft bis zum Skelett abgemagert, glauben sie, immer noch dick zu sein und haben Angst, wieder zuzunehmen. So wiegen sich die Betroffenen zum Beispiel mehrmals täglich. Oft werden Magersüchtige durch ihre Erkrankung einsam und isolieren sich zunehmend.

Auch bei den Bulimikern kreisen die Gedanken ständig um ihr Gewicht und ums Essen. Typisch sind regelrechte Heißhunger-Attacken, bei denen sie große Mengen kalorienreicher Nahrung zu sich nehmen. Dabei haben die Betroffenen das Gefühl, das Essverhalten während der Ess-Anfälle nicht kontrollieren zu können.

Im Anschluss daran soll die übermäßige Kalorienzufuhr ungeschehen gemacht werden. Dazu führen Bulimiker oft ein Erbrechen herbei, schlucken Abführmittel sowie Entwässerungstabletten. ?Bulimiker kaufen meist viel zu viele Lebensmittel ein. Einige verschulden sich sogar und stehlen dann Lebensmittel für die Heißhungerattacke?, erklärt Dr. Simone Plettner-Philipp, Leiterin der Spezialambulanz «Ess-Störungen» an der Martin-Luther-Universität Halle: ?Sie schämen sich für ihr Verhalten und isolieren sich immer mehr.?

Auch Ess-Süchtige überkommen wiederholt Heißhunger-Attacken. Sie schlingen das Essen herunter bis sie ein unangenehmes Völlegefühl haben. Oft essen die Betroffenen sehr viel, ohne Hunger zu haben. Meistens sind sie dabei allein, weil sie sich schämen, vor anderen so viel zu essen. Im Gegensatz zu Ess-Brech-Süchtigen leiten Ess-Süchtige keine gewichtsregulierenden Maßnahmen, wie Erbrechen oder Fasten, ein. Die Folge: Sie nehmen ständig zu. Ess-Störungen können schwerwiegende körperliche bis lebensbedrohliche Folgen haben. Eine Therapie der Ess-Störungen ist möglich, doch der Weg ist mühsam.