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So finden Frauen die perfekte Jeans

Von Franziska Fiedler 15.09.2009, 07:19

Offenbach/Hamburg/dpa. - «Boot Cut», «Low Waist», «High Waist», «Straight fit»: Fast ist es so, als lasse sich ohne Englisch-Wörterbuch keine Jeans mehr auswählen. Selbst die Übersetzungen bringen häufig wenig Licht ins Dunkel.

Welche Form genau zu welcher Figur passt, offenbart sich erst im Spiegel der Umkleidekabine. Wer Bescheid weiß, kann die ganz unpassenden Formen gleich im Regal lassen.

«Es gibt gerade verlaufende Jeans mit einer schmalen Form - ein sehr schmales Modell ist die Röhrenjeans», erklärt die Stilberaterin Silke Gerloff aus Offenbach. «Das Gegenteil dazu heißt Marlene - gerade geschnitten, aber mit weitem Bein.» Außerdem gibt es den «Boot Cut»: Eine gerade geschnittene Jeans, die besonders stiefeltauglich ist - sie hat eine Form zwischen ausgestellt und sehr eng.

Wrangler, Mustang, Levi's, Closed, Meltin' Pot und andere: Alle großen Jeansmarken nutzen heute die englischen Vokabeln. Da gibt es «regular fit» und «skinny», aber vor allem auch je nach Hersteller unterschiedliche Modellbezeichnungen. «Es sollte immer darauf geachtet werden, dass die Hosen nicht zu tief sitzen», rät die Stylistin Maria Hans aus Hamburg. Ob die Jeans die richtige Größe hat, zeigt sich vor allem am Po. «Die Hose muss hinten einfach gut sitzen und darf nicht abstehen.» Ein Indiz seien die hinteren Taschen. Sie dürfen weder zu tief noch zu hoch sitzen. Auch vorn darf die Hose keine Falten werfen oder gar einschneiden.

Frauen mit langen Beinen und einer schlanken Figur haben die Qual der Wahl: Sie können sich fast alles erlauben. «Auch 7/8-Hosen sehen bei großen Frauen toll aus», sagt Gerloff. Ebenso stehen ihnen die aktuell trendigen «Boyfriend-Jeans», die an Bein und Po weit und lässig ausfallen.

Die weite «Marlene»-Jeans kann zwar Figur-Probleme kaschieren, ist aber kein Allheilmittel. «Auch eine Marlene-Hose kann gequetscht wirken», sagt Hans, «unbedingt auf die richtige Größe achten.» Dazu rät auch die Designerin Gesine Wessels aus Berlin: Ihr zufolge muss sich eine Frau in ihrer Jeans nach Angaben der Designerin unbedingt gut bewegen können. «Das schafft sie nur, wenn sie sich darin wohlfühlt.» Daher rät sie von allzu engen Röhren ab.

Das eine perfekte Modell sei unter dem Strich wahrlich schwer zu finden. «Wer sein persönliches Jeans-Modell gefunden hat, sollte unbedingt dabei bleiben. Das ist wie ein Sechser im Lotto», sagt Wessels. Auf dem Weg dahin können Verkäuferinnen durchaus behilflich sein. Sie treiben Kundinnen häufig auch dazu an, einmal eine ganz neue Hose auszuprobieren.

«Welche Bezeichnung der Jeanstyp am Ende trägt, ist vollkommen egal. Hauptsache sie sitzt. Und das sollte ruhig eine neutrale Person und nicht unbedingt die beste Freundin bewerten», findet Wessels. Gute Modelle fänden sich in allen Preisklassen, wenn eine Käuferin nur lange genug danach sucht. «Ich kann im Discounter etwas finden und bei Gucci daneben greifen.»

Enge, Weite, Taschen, Farbe - all das muss bei der perfekten Jeans stimmen. «Ich darf nicht reingepresst wirken, und die Jeans muss einen sexy Po machen», sagt die Stilberaterin Silke Gerloff aus Offenbach. «Am Bein darf sie ruhig weit werden, aber keinen riesigen Schlag haben.» Außerdem müssen die Taschen an der optimalen Stelle sitzen. Die Farbe muss passen, der Schnitt günstig sein, die Proportionen sollen stimmen. Und zu guter Letzt muss sich auch noch eine Form von Wohlgefühl einstellen. Wer hinter all diese Punkte in der Umkleidekabine einen Haken setzt, kann sich zur Kasse aufmachen