Renovierung Renovierung: Kleine Risse in der Wand
Leonberg/dpa. - "Wandrisse entstehen besonders häufig bei Neubauten in den ersten sieben Jahren durch das Setzen des Gebäudes", erklärt Hans-Jochen Bretschneider von der Deutschen Heimwerker Akademie in Leonberg. Aber auch in Altbauten sind Rissbildungen nichts Außergewöhnliches.
Von der Größe des Schadens hängt es ab, mit welcher Technik der Innenputz am besten saniert wird. "Sehr große Risse sollte immer ein Handwerker reparieren", rät Bretschneider. Denn nur ein Profi könne große Schäden fachgerecht mit Quellmörtel verpressen. An das Ausspachteln von kleinerer Rissen oder Dübellöchern können sich Heimwerker selbst wagen.
Zur Reparatur des Putzes müssen zuerst lose Mörtelteile entfernt werden. "Bei stark sandenden Putzen sollte dann die Wand mit Tiefgrund gestrichen werden, damit der Putz sich verfestigt", sagt Ralf Koopmeiners von Hersteller Molto. Im Anschluss gilt es, die Risse mit der Spitze eines Spachtels keilförmig auszukratzen und dadurch zu verbreitern. Nur so lässt sich gewährleisten, dass sie durch die Spachtelmasse vollständig aufgefüllt werden.
Spachtelmasse aus Pulver lässt sich mit Wasser anrühren. Für kleinere Reparaturen gibt es auch gebrauchsfertige Masse aus der Tube. "Bei Tuben-Spachtelmasse kann das Material nach dem Spachteln etwas schrumpfen", warnt Koopmeiners. Dies hänge mit der Zusammensetzung der Masse zusammen. Angeboten werde auch elastische Spachtelmasse. Diese sei für Reparaturen im Bereich von Fenstern und Türen geeignet.
"Wenn eine fertig sanierte Wand tapeziert werden soll, reicht es aus, den Riss mit Spachtelmasse zu verfüllen und danach gut glatt zu ziehen", erklärt Experte Koopmeiners weiter. Beim anschließenden Überstreichen bleibe die glatt gezogene Stelle manchmal allerdings sichtbar. In solchen Fällen kann der Heimwerker versuchen, mit einem Pinsel die Struktur des Putzes in der noch feuchten Spachtelmasse nachzuahmen.
Zur Beseitigung von Wandrissen werden auch so genannte Rissbrücken angeboten. Dabei handelt es sich um hoch elastische Spezialvliese. "Mit ihnen kann ein Wandriss vor dem Tapezieren dauerhaft überbrückt werden", sagt Cornelia Graudenz vom Hersteller Tesa. Nach dem Aufkleben könne sofort mit dem Tapezieren begonnen werden. Die Rissbrücke verhindere, dass sich auf der neuen Tapete bald wieder ein hässlicher Riss bildet.
Nach Ansicht von Hans-Jochen Bretschneiders von der Handwerker Akademie bleibt das Ausspachteln und Glätten jedoch vor allem dann die bessere Methode, wenn nach der Reparatur eine recht dünne Tapete aufgeklebt werden soll. Denn darunter könne die Rissbrücke eventuell durchscheinen. Deshalb müsste in solchen Fällen zusätzlich eine Untertapete angebracht werden, was weitere Zeit und Mühe koste.