Mode-Tipp Dégradé - Farbverlauf auf Pullover und Kleid
Düsseldorf/Würzburg/dpa. - «Dégradé» ist der Name für einen aktuellen Mode-Tipp. Der französische Begriff bezeichnet einen harmonischen Farbverlauf in der Kleidung von hell nach dunkel, der auf Hose oder Pullover zu sehen ist - oder vom einen auf das andere übergreift.
Auch Kleider, Jacken und Mäntel mit dem Look waren im vergangenen Februar in Mailand auf dem Laufsteg von Prada zu sehen, als die neuen Winter-Looks 2007/2008 vorgestellt wurden. Sie wechselten zum Beispiel von Braun nach Silber oder hatten einen Verlauf von Gold nach Schwarz oder Orange nach Anthrazit.
Der Hersteller ist damit bislang allein auf weiter Flur, geredet hat über Dégradé aber die gesamte Branche. Und die Technik hat allerlei fließende Farben in den aktuellen Kollektionen inspiriert. «Dégradé ist zur Zeit ein sehr innovatives Thema in der Mode», sagte René Lang, Modedesigner aus Düsseldorf, in einem Gespräch mit dem dpa-Themendienst. Erste Voraussetzung für einen gelungenen Look seien aber edle Stoffqualitäten. Denn nur auf diesen komme der Farbverlauf richtig zur Geltung. Nach Ansicht des Experten vom Verband Deutscher Mode- und Textildesigner (VDMD) in Würzburg lässt sich der Farbverlauf besonders auf Strickmaterialien wie Wolle oder Cashmere gut umsetzen.
«Für wenig Geld und mit günstigen Stoffen lässt sich das nicht so leicht nachmachen», sagte Lang. Die Umsetzung erfordere ein hohes Maß an technischem Know-how und komme daher - wenn überhaupt - eher im hochwertigen, teuren Segment zum Einsatz. Möglich sei aber auch, dass Dégradé eine reine Designidee bleibt. Genau das mache allerdings auch den besonderen Charakter dieser Optik aus.
Am geschmackvollsten kombinieren lässt sich Dégradé, indem zum Beispiel ein Farbton aus dem Verlauf an anderer Stelle wieder aufgegriffen wird, so der Experte. Die Accessoires können schlicht sein und sollten auf den Gesamt-Look abgestimmt werden. Auf dem Laufsteg waren die Farbverläufe auch an Jacken und Hosen von männlichen Models zu sehen. Nach Ansicht von René Lang ist der Look aber eher etwas für Frauen: «Für Männer ist das zu modisch.» Bei den Herren kann er sich das Thema allenfalls im Detail an Ärmeln oder Faltennaht vorstellen.
Ob sich der neue Look bei vielen Marken durchsetzt, ist nach Ansicht des Experten schwer einzuschätzen: «Ich glaube eher, das ist nach einer Saison wieder verschwunden.» Denn für die breite Masse sei Dégradé zu speziell. Und schließlich handle es sich bislang nur um eine Technik der Farbapplikation und nicht um einen kommerziellen Trend.