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Mehr Geld, schnellere Karriere, bessere Partner Mehr Geld, schnellere Karriere, bessere Partner: Neue Studie: Töchter profitieren von berufstätigen Müttern

Von Ida Luise Krenzlin 26.06.2015, 12:06
Gutes Vorbild! Die Tochter wird später mehr verdienen und schneller Karriere machen.
Gutes Vorbild! Die Tochter wird später mehr verdienen und schneller Karriere machen. imago/Westend61 Lizenz

Während Mutter und Vater arbeiten gehen, wird das Kind in der Krippe, später im Kindergarten und während der Schulzeit im Hort betreut. Je nachdem, wo man diesen Lebensentwurf lebt, erntet man unterschiedliche Reaktionen. In Schweden, Dänemark oder Frankreich wird man auf Verständnis stoßen, da es die meisten Familien dort genauso handhaben. In Deutschland dagegen ist das Klischee der Rabenmutter noch immer verbreitet. Berufstätige Mütter sehen sich immer wieder mit Vorwürfen konfrontiert, ihre Kinder aus egoistischen Gründen zu vernachlässigen. Eine neue Studie macht nun Schluß mit den Gewissensbissen.

Töchter profitieren: schnellere Karriere, mehr Geld, besserer Typ

Die Harvard Universität hat eine große Studie zum Thema „Auswirkungen weiblicher Berufstätgikeit“ durchgeführt und darin Daten aus 24 Ländern ausgewertet. Das Ergebnis räumt mit Vorurteilen rund um das Klischee der Rabenmutter auf. Gleich auf drei Ebenen profitieren die Töchter berufstätiger Mütter: Sie machen schneller Karriere, sie verdienen besser und sie führen gleichberechtigtere Beziehungen, so das Ergebnis der Harvard-Studie. Die Töchter nehmen ihre Mütter als positive Rollenvorbilder wahr und wollen ihnen nacheifern, so die Begründung. Im Detail hat die Studie zum Ergebnis, dass Töchter berufstätiger Mütter später vier Prozent mehr Lohn verdienen als Töchter von Hausfrauen. Eine von drei Töchtern berufstätiger Frauen arbeitet später in einer leitenden Funktion. Zum Vergleich: Nur eine von vier Hausfrauen-Töchtern wird später eine Führungsfunktion inne haben.

Söhne profitieren auch

Aber auch auf Söhne wirkt sich die Berufstätigkeit von Müttern positiv aus, so das Studienergebnis. Als Erwachsene übernehmen sie mehr Verantwortung bei der Kindererziehung und im Haushalt als Geschlechtsgenossen, die von ihren Müttern zuhause betreut worden sind. Die Autorin der Studie, Harvard-Professorin Kathleen McGinn, hofft, dass die Ergebnisse der Studie dazu beitragen, mehr Respekt vor der Berufstätigkeit von Eltern insgesamt zu haben. Die Politik solle die Berufstätigkeit gerade von Müttern stärker unterstützen, so McGinn.

Die zum Thema forschende Wissenschaftlerin Rebecca Allen, selbst Mutter zweier Kinder und Tochter einer berufstätigen Mutter kommentiert die Studienergebnisse: „Die Studie ist ein Trost für die berufstätigen Frauen und sie könnte ein Signal sein für Frauen, die nicht arbeiten gehen. Sie sollen gut nachdenken, welchen Einfluss sie auf ihre Kinder haben und wie sie von ihren Kinder wahrgenommen werden - als Frauen UND Mütter.“