1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Kopfbedeckungen: Kopfbedeckungen: Gut be-«hütet» in der Sonne

LIVE:

Kopfbedeckungen Kopfbedeckungen: Gut be-«hütet» in der Sonne

Von Kai Portmann 08.06.2006, 20:33

Hamburg/dpa. - «Immer einen Hut tragen oder eine Mütze!» Doch nicht alles, was den Kopf schützt, ist auch schick und kommt bei Modeexperten an. «Baseballkappen finde ich fürchterlich», sagt Julia Mönnich von der Zeitschrift «Textilwirtschaft». Nachsicht übt sie nur mit Leuten, bei denen das übrige Outfit stimmt. Wer wie das Model Kate Moss Shorts trägt, ein lässiges T-Shirt dazu und Flip Flops, der dürfe auch eine Basecap auf den Kopf setzen.

Auch Stilexpertin Marianne Montag aus Unna lässt Basecaps für sie und ihn nur ausnahmsweise durchgehen - «in dezenten Farben und ohne grellen Aufdruck.» Ein Gräuel sind ihr Piratentücher für Männer. «Ich finde es hässlich», fällt auch Mönnich ein vernichtendes Urteil. Einziges Zugeständnis: «Radsportler dürfen das tragen.» Bei den Damen dagegen könne ein schönes Tuch gut passen zum Westen-Look.

«Sonnenschutz ist wichtig, aber nur in Verbindung mit guter Optik», sagt auch Markus Fehr vom Hersteller Seeberger aus Weiher im Allgäu. Das Traditionshaus setzt für die Damen vor allem auf Strohhüte von dezent bis mondän. Was Männer vor Sonnenbrand bewahrt, weiß Fehr: «Meine Nase ist mit einer Schirmmütze richtig geschützt.»

Bei Göttmann im hessischen Bensheim sind es neben dem zeitlosen Panama-Hut funktionale Modelle mit Extra-UV-Schutz, die das Haupt des Mannes bedecken sollen. «Stoffe wie eine Polyester-Baumwollmischung mit einem UV-Schutzfaktor von 40 etwa», nennt Geschäftsführer Michael Göttmann eine Material-Variante. Die Palette reicht von der Schirmmütze «Pocket» bis zur Mütze «Rabatt» mit Nackenschutz.

Den haben auch die Kopfbedeckungen beim Spezialgeschäft Ernst Bendler in Hamburg, das Tropen- und Marineausrüstungen anbietet. Die Tropen-Schirmmütze und der Tropenhut, beide aus dicker Baumwolle gefertigt, sind Klassiker und für weniger als zehn Euro zu erstehen.

Kostspieliger kann es für die Dame werden, die sich dem mondänen «Capri-Schick» der Fünfziger verschrieben hat und breitkrempige Hüte aus Stroh oder Seegras tragen will. «Dafür geben die Kundinnen 300 Euro oder mehr aus», sagt Julia Mönnich. Auch Tücher wie sie Grace Kelly trug, passen zum Sommer, meint Stilexpertin Marianne Montag.

«Bei einem Tuch kriegen Sie zwar die Ohren bedeckt, aber Sie haben keine Krempe», warnt Prof. Breitbart von der ADP. Die aber sei nötig, um Stirn, Nasenrücken, Jochbein, Lippen oder Ohrränder zu schützen. Wenig nützlich erscheint auch der angesagte Herren-Look, den der Skandalrocker Pete Doherty verkörpert. Dessen Hüte mit schmaler Krempe bieten wenig Schutz vor UV-Strahlen.

Modische Erwägungen treiben die Deutschen ohnehin nicht bei der Suche nach einem Hut oder einer Mütze, sagt Mönnich. Sie sieht trotz einer Beruhigung in der Mode allgemein, dem Trend etwa zu dezenteren Farben, bei den Kreationen für den Kopf das genaue Gegenteil: «Es wird absolut sportiv, jetzt kommen die Baseballkappen.»