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3 Fragen an Thomas Schwarzkopf 3 Fragen an Thomas Schwarzkopf: Portalmanager von azubis.de

13.03.2020, 11:11

In unserer Gesprächsreihe „3 Fragen an …“ interviewen wir dieses Mal Thomas Schwarzkopf. Der Portalmanager von azubis.de beleuchtet wie man Azubis von morgen für seinen Ausbildungsbetrieb gewinnt und stellt zudem ausgewählte Bewerbungsmaßnahmen unserer Mediengruppe vor.

 

Gibt es anhand der Zugriffszahlen von azubis.de bestimmte Zeiträume, die besonders für die Azubisuche relevant sind?

Die Nutzerzahlen von azubis.de steigen ab September eines Jahres stark an und das hält dann meistens bis zum Februar des Folgejahres. In Gesprächen mit Personalverantwortlichen hat sich auch der Zeitraum September bis Februar als typischer Bewerbungszeitraum herauskristallisiert.

Das hat Vor- und Nachteile: Auf der einen Seite kann man sich sehr zeitig die besten Bewerber sichern, andererseits besteht jedoch die Gefahr, dass diese bis zum Ausbildungsbeginn ihre Meinung noch einmal ändern und einen anderen Ausbildungsbetrieb wählen. Aus diesem Grund sind einige Firmen dazu übergegangen erst ab Februar/März für den Ausbildungsbeginn im selben Jahr zu suchen. Besonders leistungsstarke Bewerber können dann bereits bei anderen Firmen untergekommen sein. Letztendlich ist es eine strategische Entscheidung, die jedes Unternehmen für sich selbst treffen muss. Beim Dualen Studium fallen die Bewerbungsfristen meist noch kürzer aus. Zwischen September und Dezember können bereits alle freien Plätze für das Folgejahr vergeben sein.

 

Sie sind ja mit Ihrem azubis.de-Stand auch oft auf Ausbildungsmessen unterwegs und haben dadurch viele Gespräche mit der Zielgruppe geführt. Welche Kriterien sind für die Wahl eines Ausbildungsplatzes bei Jugendlichen von besonderer Bedeutung?

Es gibt derzeit viel mehr freie Ausbildungsplätze als Schulabgänger. Die Schüler sehen sich in erster Linie nach Firmen um, die viel zu bieten haben. Das Thema Benefits und das Unternehmensimage spielen eine immer größere Rolle.

Das zweite Kriterium ist die Frage nach dem Ausbildungsort. Jugendliche zieht es oft in Großstädte mit guten Verkehrsanbindungen. Unternehmen, die sich in sehr abgeschiedenen Regionen befinden, bekommen zunehmend Probleme. Um dem entgegenzuwirken kommen erneut die Benefits ins Spiel. Manche Unternehmen bezuschussen zum Beispiel den Führerschein.

Das dritte Kriterium ist der Beruf an sich und die Ausbildungsvergütung. Der Beruf muss natürlich zu den Stärken und Interessen des Schülers passen. Zugleich sollte das Gehalt als angemessen empfunden werden. Wie heißt es so schön: If you pay peanuts, you get monkeys. (Übersetzt: Wer nichts zahlt, darf nichts erwarten).

 

Welche Maßnahmen sollten Ihrer Meinung nach Unternehmen ergreifen, um potentielle Azubis frühzeitig für sich zu gewinnen?

Es ist wichtig mitzuteilen was ich als Firma alles zu bieten habe: Ob ein Wohnungszuschuss, Azubi-Veranstaltungen oder ein Auslandspraktikum – das sind alles Sachen mit denen man bei der Zielgruppe punkten kann. Auch Dinge, die oftmals als selbstverständlich gelten, wie z.B. ein kostenfreier Mitarbeiterparkplatz, eine Kantine oder 30 Tage Urlaub sprechen für das Unternehmen und müssen unbedingt bei der Suche nach Auszubildenden kommuniziert werden. Mit  diesen Vorteilen erweckt man nicht nur Interesse bei Bewerbern – man bindet den Jugendlichen zeitgleich an sein Unternehmen. Ein Schüler überlegt es sich zwei Mal ob er auf die vielen Vorteile verzichten möchte.

Darüber hinaus sollte sich das Unternehmen in der Bewerbung möglichst breit aufstellen. In der Regel reicht es nicht mehr aus einen einzigen Werbekanal zu bespielen. Unsere Mediengruppe hat bereits mehrere themenspezifische Produkte im Portfolio: azubis.de, diverse Sonderthemen in der Zeitung, das „Azubi gesucht!“ Magazin oder die Ausbildungsmesse START NOW – all das sind Möglichkeiten, die zu einer erfolgreichen Bewerberakquise beitragen können. Eigene Veranstaltungen wie z.B. ein Tag der offenen Tür oder die Teilnahme an Projektwochen in Schulen sind ebenso hilfreich. Wer sich den digitalen Medien nicht ganz verschließt, kann mit Social Media Kampagnen für Aufmerksamkeit sorgen.