Hundehalter Hundehalter: «Der tut nichts!»
Berlin/dapd. - "Der Grundsatz jedes Halters muss lauten: Niemand soll durch mein Tier belästigt oder gar gefährdet werden", betont Rainer Schröder, Vorsitzender des Berufsverbands der Hundeerzieher und Verhaltensberater (BHV) im hessischen Waldems-Esch.
Aus diesem Grundsatz ergäben sich klare Verhaltensregeln. So sollte es beispielsweise selbstverständlich sein, dass der Besitzer die Hundehaufen seines Lieblings wegräumt.
"Wenn einem Fremde begegnen oder man in einer belebten Gegend unterwegs ist, gehört der Hund außerdem auf jeden Fall an die kurze Leine", sagt Schröder. Denn man müsse immer damit rechnen, dass das Tier sich erschreckt und anders reagiert, als man es von ihm gewöhnt sei. "Auf den Lieblingssatz der Hundehalter, 'Der tut nichts!', folgt doch immer wieder die erstaunte Feststellung 'Das hat er ja noch nie gemacht!'", sagt der Experte.
Zudem müsse man immer bedenken, dass andere möglicher- weise Angst vor Hunden haben. "Auch das liebste Tier kann auf Fremde bedrohlich wirken", sagt Schröder. Daher müsse der Halter grundsätzlich verhindern, dass sein Hund von sich aus Kontakt zu Passanten aufnimmt - auch wenn er nur mal schnüffeln will.
Besonders aufmerksam müsse man außerdem sein, wenn Kinder in der Nähe seien. "Man sollte auf keinen Fall zulassen, dass Kinder einen fremden Hund anfassen, ohne vorher den Besitzer um Erlaubnis gefragt zu haben", sagt Schröder. Es sei wichtig, dass die Kleinen diese Regel verinnerlichen. Zudem sollte man die Situation genau beobachten und anleiten, damit die Kinder das Tier beispielsweise nicht unabsichtlich erschrecken. "Kinder und Hunde sollte man außerdem niemals alleine lassen - auch dann nicht, wenn sie sich bereits kennen", betont der Hundeerzieher.
Treffe man auf andere Spaziergänger oder Radfahrer mit Hund, sollte man ebenfalls erst einmal zurückhaltend reagieren. "Wenn der andere sein Tier an der Leine hat, sollte man seinen Hund auf jeden Fall auch anleinen", sagt Hundeerzieher Rainer Schröder.
Denn möglicherweise gebe es einen guten Grund dafür, dass der andere sein Tier nicht frei laufen lasse. Das könne sein, weil es sich um eine läufige Hündin handele oder um einen bissigen Rüden, vor dem andere geschützt werden sollten. "Hat man sich allerdings darüber verständigt, dass die Hunde Kontakt aufnehmen dürfen, sollte man sie nach Möglichkeit frei laufen lassen - so sind sie nicht durch die Leinen in ihrem Verhalten eingeschränkt", sagt Schröder.