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Gesundheit Prostatakrebs: Was Männer wissen sollten

Wenn die Prostata Probleme macht, ist es nicht immer Krebs. Doch ein Prostatakarzinom macht sich meist auch erst spät bemerkbar. Wann man mit Ärztin oder Arzt sprechen sollte

Von dpa 19.05.2025, 13:58
Nach dem Anfangsverdacht: Im Verlauf einer Diagnostik kommen auch bildgebende Verfahren zum Einsatz.
Nach dem Anfangsverdacht: Im Verlauf einer Diagnostik kommen auch bildgebende Verfahren zum Einsatz. Uwe Anspach/dpa/dpa-tmn

Berlin - Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland. Insgesamt erhalten über 65.000 jährlich die Diagnose Prostatakarzinom, meist im fortgeschrittenen Alter. Das gilt auch als wichtigster Risikofaktor. Haben oder hatten Verwandte ersten oder zweiten Grades Prostatakrebs, kann das persönliche Erkrankungsrisiko ebenfalls erhöht sein, so der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Wer sollte also wann zum Arzt?

Früherkennung: eine individuelle Entscheidung

Für Prostatakrebs gibt es Untersuchungen zur Früherkennung, um den Krebs in einem frühen Stadium zu finden, bevor Beschwerden auftreten.

Interessierten Männern empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU), sich von ihren Ärzten über die Vor- und Nachteile einer Prostatakrebs-Früherkennung aufklären und informieren zu lassen. 

Bei der Früherkennung kommen zwei Maßnahmen zum Einsatz: 

- Tastuntersuchung: Männer ab 45 Jahren können einmal jährlich kostenlos die Leistungen des gesetzlichen Früherkennungsprogramms in Anspruch nehmen, dazu gehören:

  • ein Gespräch mit dem Arzt zu eventuellen Beschwerden oder Symptomen
  • Untersuchung der Geschlechtsorgane und der Lymphknoten in der Leiste
  • Abtasten der Prostata vom Enddarm aus

Mit dem Finger kann der Urologe Veränderungen an der Prostata 
feststellen und unter Umständen einen größeren Tumor ertasten. 

- PSA-Test: Als allein ausreichend zur Früherkennung von Prostatakrebs gilt die Tastuntersuchung nicht. Wer sich für eine Früherkennung entscheidet, sollte daher mit Ärztin oder Arzt auch über den sogenannten PSA-Test reden. Eine erhöhte Konzentration des prostataspezifischen Antigens (PSA) im Blut kann auf eine Erkrankung im frühen Stadium hinweisen. Der Test ist eine individuelle Gesundheitsleistung (iGeL) und muss selbst bezahlt werden. 

Fachleute und -organisationen weisen aber darauf hin, dass es auch Nachteile gebe, etwa Überdiagnosen und Überbehandlung - auch deshalb wird empfohlen, sich individuell zu informieren und beraten zu lassen. 

Symptome treten oft spät auf

Fest steht: Mit zunehmendem Alter nimmt für Männer das Risiko zu, an Prostatakrebs zu erkranken. Und: In frühen Stadien verursacht Prostatakrebs meist keine Beschwerden, sondern erst später, wenn der Tumor eine bestimmte Größe überschritten hat. Unter anderem können diese Symptome auf eine Erkrankung hinweisen: 

  • Schmerzen in der Prostata
  • Beeinträchtigung der Blasen- oder Darmentleerung
  • Blutbeimengung im Urin
  • „Ischias“-Schmerzen
  • Vermehrter Harndrang, insbesondere nachts

Zwar handele es sich meist um Symptome einer gutartigen Prostatavergrößerung, so die Deutsche Krebsgesellschaft. Dennoch lautet der Expertenrat übereinstimmend: Suchen Sie in jedem Fall Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf, wenn Sie eine oder mehrere dieser Beschwerden bei sich beobachten. Je früher eine bösartige Erkrankung erkannt wird, desto besser sind in vielen Fällen die Heilungs- und Überlebenschancen. 

Ob und welche Therapie für einen Mann infrage kommt, hängt vor allem vom Tumorstadium ab, außerdem spielen Alter, Begleiterkrankungen und persönliche Wünsche und Erwartungen eine Rolle.