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Professor Ingo Froböse Professor Ingo Froböse: "Wir wollen Risikopatienten mit dem Bewegungsvirus anstecken"

Von Caroline Kron 17.09.2020, 09:59
Der Kölner Sportwissenschaftler und Fitness-Experte Ingo Froböse.
Der Kölner Sportwissenschaftler und Fitness-Experte Ingo Froböse. Sebastian Bahr

Warum ist Bewegung gerade für ältere Menschen so enorm wichtig. In Corona-Zeiten und auch danach?
Professor Ingo Froböse: Bewegung ist für uns alle wichtig! Und deshalb ist es umso dringlicher, dass wir den Schutz der Risikogruppe nicht allein darin verstehen, dass wir uns um eine mögliche Ansteckung sorgen und sie zu vermeiden versuchen. Ist der persönliche Radius im Alltag eingeschränkt, müssen Betroffene positive Impulse, die sie  üblicherweise aus ihrem Alltag ziehen – beispielsweise durch Wege des täglichen Bedarfs, durch Aktivität und Austausch in Sport- und Seniorengruppen oder das Schwätzchen mit der Kassiererin - auf andere Weise kompensieren. Denn ist man  körperlich bereits eingeschränkt, egal ob durch hohes Alter oder eine Vorerkrankung, schreitet der Abbau von Muskeln, Sehnen und Bändern schneller voran, wenn sie nicht genutzt werden. Das gilt es zu vermeiden, denn diese Strukturen braucht es, um sich vital zu fühlen, mobil und damit auch selbstständig zu bleiben und am Leben teilnehmen zu können. Leben wir allein, ist auch die soziale Komponente, die Bewegung mit sich bringt, von unschätzbarem Wert für unser Wohlbefinden. Es lohnt sich also für Körper und Geist bewegt zu bleiben!