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Operationen Operationen: Neue Narkose-Methoden haben viele Vorteile

22.06.2004, 09:58
Mediziner (Foto: dpa)
Mediziner (Foto: dpa) ZB

Nürnberg/dpa. - Neuartige Narkose-Präparate und -Methoden versprechen nach Einschätzung von Ärzten auch nach schweren Eingriffen nur noch geringe Schmerzen. Auch die Heilung soll schneller möglich sein.

Patienten würden dadurch in Zukunft rascher mobil und könnten so auch früher das Krankenhaus verlassen, prognostiziert der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Claude Krier, in einem dpa-Gespräch. Die Gesellschaft hält noch bis Dienstag (22. Juni) in Nürnberg ihre Jahrestagung ab.

Untersuchungen hätten gezeigt, dass bei schmerzfreien Patienten das Komplikationsrisiko nach Operationen weitaus geringer sei. Die Patienten litten seltener unter Thrombose, Lungenentzündungen und Herzinfarkten. «Oft kommt es nur deshalb zu Lungenentzündungen, weil die Patienten beim Husten Schmerzen haben und deshalb das Abhusten vermeiden», erläuterte Krier, der an den Universitäten Heidelberg und Tübingen lehrt.

Fortschritte bei der postoperativen Schmerztherapie habe beispielsweise eine neue Generation von Schmerzmitteln gebracht. So genannte Cox-2-Hemmer seien wirkungsvoller und zeigten zudem weniger Nebenwirkungen als traditionelle Präparate. Größere Schmerzfreiheit während und nach Eingriffen garantiere auch die seit einiger Zeit praktizierte Injektion von Narkosemitteln in den Rückenmarkbereich (Epidural-Anästhesie), die die konventionelle Narkose ergänze. Damit würden auch die über das Rückenmark geleiteten Schmerzimpulse blockiert, erläutert Krier.

Zur Schmerzbegrenzung in den ersten 24 bis 48 Stunden nach einer Operation sollen Patienten sich mittels einer neuartigen elektronischen Pumpe selbst ein Schmerzmittel verabreichen können. Das Zigaretten-Schachtel große Gerät erlaube es dem Patienten, mittels Knopfdruck eine Injektion auszulösen, ohne Krankenschwester oder Arzt bemühen zu müssen. Um einen Missbrauch zu vermeiden, sei die Pumpe mit einer Sperre ausgestattet. Erste Kliniken setzten das Gerät bereits ein. Schon bald würden die meisten Krankenhäuser darüber verfügen, schätzt der Mediziner.