Nichtraucher-Kampagne Nichtraucher-Kampagne: Schockierende Bilder gegen Nikotin-Sucht

Halle (Saale)/MZ/DMN/DAPD. - Mit drastischen Bildern sollen US-Bürger vom Rauchen abgehalten werden: Seit ein paar Tagen läuft landesweit eine Anti-Tabak-Kampagne, die sich die Regierung 54 Millionen Dollar (etwa 40 Millionen Euro) kosten lässt. Denn trotz aller gesetzlichen Regelungen zum Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen oder geschlossenen Räumen geht die Zahl der Raucher in den USA seit Jahren nicht mehr zurück; etwa 450.000 Menschen sterben jährlich an den Folgen des Tabakkonsums.
Weckruf an alle Raucher
In Werbespots werden schockierende Bilder gezeigt, welche gesundheitlichen Schäden das Rauchen verursachen kann: Ein junger Mann mit amputierten Beinen, eine krebskranke Frau, einen Mann mit Luftröhrenschnitt. Die Kampagne solle ein Weckruf sein an alle Raucher, die ungeachtet des Risikos am Tabakkonsum festhielten, sagte Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius.
Die Kampagne ist die umfangreichste, die das Zentrum fürGesundheitskontrolle und Prävention (CDC) je initiiert hat. Das CDCerwartet, dass rund 50.000 Menschen angesichts der Schockbilder dasRauchen aufgeben könnten. Mindestens drei Monate lang soll diePlakate und Werbespots in Funk und Fernsehen zu sehen sein. „Es istuns unglaublich wichtig“, sagte CDC-Direktor Thomas Frieden.
Dem Projekt zugrunde liegen wissenschaftliche Erkenntnisse, wonach eine möglichst aggressive Anti-Raucher-Kampagne Menschen tatsächlich am ehesten vom Tabakkonsum abhält. Experten glauben, dass reine Appelle inzwischen an vielen abprallen.
Frühere Kampagnen waren erfolgreich
Der Medienwissenschaftler Glenn Leshner von der University of Missouri, der die Wirkung von Anti-Raucher-Kampagnen untersucht hat,sagte, die Bilder müssten so drastisch sein, dass sie einem Raucherbei jedem Kauf einer Zigarettenpackung in den Sinn kämen.Gleichzeitig dürften sie nicht so schockierend sein, dass die Leutesich abwendeten, und sie müssten die positive Botschaft enthalten,dass das Aufhören mit dem Rauchen möglich sei. Die jetzige Kampagnewird begleitet von einem Beratungsangebot.
Kampagnen gegen Tabakkonsum seien früher sehr erfolgreich gewesen, hieß es. Ende der 1960er Jahre sei als Folge einer solchen Aktion die Zahl der Raucher um zehn Prozent zurückgegangen, um die Jahrtausendwende habe man mit einer Kampagne viele jugendlicheRaucher ansprechen können.