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Kreativität statt ständig Bratwurst und Steak

Von Thomas Kärst 24.05.2007, 20:09

Halle/MZ. - Doch neben diesen Klassikern hat sich im Verborgenen eine Nischenkultur von kleinen Köstlichkeiten entwickelt: "Es gibt eine Riesenanzahl von Leuten, die mal Spaß an etwas anderem haben", sagt Robert Meyer. Der Vize-Grillweltmeister 2003 ist Vorsitzender der German Barbecue Association in Gronau. Die einfachste Variante sei es, das Fleisch einfach anders zuzubereiten, beispielsweise auf Spießchen. Aufwendiger seien Kombinationen mit Gemüse - etwa Zucchinihälften, die mit Hackfleisch gefüllt werden.

"Sie können aber auch Riesenchampignons ausnehmen, sie mit Flüssigkeit füllen und darin Würstchenstücke wie in einem Topf garen", schlägt Meyer vor. Fischliebhaber seien mit Lachsfilet gut bedient, als Beilagen eigneten sich dafür zum Beispiel Blattspinat oder auch Knoblauchcreme. "Füllen und umhüllen", nennt Meyer eine Maxime für ausgefallene Grillrezepte. "Und probieren Sie ruhig aus, mal eine Banane oder auch Ananas auf den Grill zu legen."

Auch Ernährungswissenschaftler raten dazu, beim Grillen zu variieren. "Natürlich kann man auch mal ein Stück Nacken essen", sagt Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Gesünder sei allerdings fettarmes Fleisch wie

Pute, Hähnchen oder fettarme Schnitzel. "Das nützt allerdings auch nichts, wenn dann eine dicke Mayonnaise dazu gegessen wird", sagt Gahl. Sie empfiehlt als vegetarische Grillvariationen neben gefüllten Champignons auch Paprika und Tomaten-Mozzarella-Sticks.

Variieren lässt sich auch die Art des Grillens. Der Fachmann unterscheide grundsätzlich zwischen Smoken, Barbecue und Grillieren, erläutert Robert Meyer. Die Unterschiede lägen vor allem in der Temperatur: "Das Smoken geht bis zu 80 Grad", sagt Meyer. Es sei vor allem in den USA beliebt: "Der Amerikaner verarbeitet das ganze Rind zu Steaks und legt alles auf den Smoker." Befeuert wird er mit Buchenholz, das ganze wird dann bis zu 24 Stunden gegart. "Am Ende ist alles butterweich", sagt Meyer. Allerdings schmecke das Fleisch dann eben auch sehr intensiv nach Rauch. Ein typisches Smoker-Gericht seien auch Spare-Ribs.

Beim Barbecue wird das Fleisch laut Meyer zwischen 80 und 160 Grad gegart - und zwar ebenfalls länger als auf dem herkömmlichen Grill. Je niedriger die Temperatur, desto saftiger bleibe das Fleisch, sagt der Experte. Um diesen Effekt zu erreichen, eigne sich beispielsweise auch ein Kugelgrill. Beim klassischen Grillen hingegen werde das Fleisch oft zu heiß: "Da haben Sie außen einen grauen Rand, und innen ist es noch blutig."