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Hörprobleme Hörprobleme: Robuste Geräte für Senioren

24.09.2006, 20:48

Halle/MZ. - Helmut B., Belleben: Ich höre auf einem Ohr schlecht und habe mir über das Internet ein Hörgerät gekauft. Was halten Sie davon?

Antwort: Von solchen Angeboten sollte man die Finger lassen. Da dieses Gerät Ihrem Hörverlust nicht angepasst ist, kann es zu noch größeren Hörschäden führen. Sie sollten stattdessen bei einem HNO-Arzt einen Hörtest machen und sich von ihm beraten lassen.

Heiner K., Zeitz: Mein vor drei Jahren verordnetes Hörgerät ist defekt. Was nun?

Antwort: Sie sollten sich an Ihren Akustiker wenden. Gegebenenfalls kann er es gleich vor Ort reparieren oder er schickt es zur Reparatur ein. Für die Zeit der Reparatur können Sie kostenlos ein Leihgerät bekommen.

Gerda P., Bitterfeld: Bei mir hatte sich eine Erkältung aufs Ohr gelegt. Obwohl die Erkältung vorbei ist, habe ich noch Druck im Ohr. Was kann das sein?

Antwort: Es könnte sich um einen Tubenverschluss handeln. Dabei ist die Verbindung zwischen dem Nasen-Rachenraum und dem Mittelohr verschlossen, so dass keine Luft mehr in das Mittelohr einströmen kann und ein Unterdruck entsteht. Auf jeden Fall sollten Sie sich einem HNO-Arzt vorstellen.

Gerda L., Mansfeld: Trotz Hörgerät habe ich auf dem linken Ohr oft Schwierigkeiten, etwas zu verstehen. Besonders in großen Runden, weiß ich nicht, was meine Gesprächspartner sagen.

Antwort: Auch wenn das Hörgerät gut eingestellt ist: Dieser Effekt tritt bei Ihnen in großen Runden auf, da Hörgeräte trotz moderner Technik auch Geräusche verstärken, die stören. Eine Hilfe kann es sein, das schlechtere Ohr dem Lärm und das gute dem Gesprächspartner zuzuwenden.

Fritz L., Wittenberg: Ich höre noch gut, aber beim Fernsehen verstehe ich nichts mehr, wenn Leute sprechen und das Ganze mit Musik unterlegt ist. Wenn ich lauter mache, wird es nicht besser.

Antwort: Da Gespräch und Musik sich nicht mehr auseinander halten lassen, ist es manchmal keine Lösung, den Fernseher lauter zu drehen. Sie können versuchen, mit regelbaren Kopfhörern fern zu sehen. Sie können die Lautstärke dann schnell nach unten regeln, wenn Musik und Gespräch gemeinsam angeboten werden.

Horst T., Weißenfels: Die Batterien für mein Hörgerät sind immer nach kurzer Zeit leer. Warum?

Antwort: Generell halten die Batterien zwölf bis 14 Tage. Sobald die rosa Plättchen von den Batterien abgezogen sind, aktivieren diese sich automatisch. Die Lebensdauer lässt sich nicht verlängern, indem man das Plättchen wieder auflegt, die Aktivierung kann nicht mehr unterbrochen werden.

Bettina W., Gernrode: Ich habe ein Innenohr-Hörgerät, das ständig durch Ohrenschmalz verstopft wird. Mein enger Gehörgang fördert das. Gibt es etwas, mit dem ich das verhindern kann?

Antwort: Offensichtlich empfindet Ihr Ohr das Hörgerät als einen Fremdkörper und produziert kräftig Ohrenschmalz zu seiner Beseitigung. Eine Variante wäre, dass Sie von Ihrem Akustiker Filter für den Lautsprecher mitnehmen. Hat sich ein Filter mit Ohrenschmalz zugesetzt, können Sie ihn selbst durch einen neuen Filter ersetzen. Gegen Ohrenschmalz kann auch ein Pumpball helfen, den Sie in der Apotheke bekommen. Mit dem Ball können Sie warmes Wasser in das Ohr spülen und es vorsichtig säubern, vorausgesetzt, Sie haben ein ansonsten gesundes Ohr. Bitte das Ohr danach gut trocknen.

Helmut K., Halle: Ich schwitze hinter dem Ohr stark, so dass ich meine Hörgeräte alle drei Wochen von einem Akustiker reinigen lassen muss. Kann ich das Reinigen der Geräte selbst übernehmen?

Antwort: Sie können sich bei Ihrem Akustiker einen elektrischen Trockenbeutel holen. Er kostet um die 50 Euro. Über Nacht können Sie Ihre Hörgeräte darin trocknen. Der Beutel entzieht den Geräten Feuchtigkeit, die sich tagsüber darin angesammelt hat.

Gudrun L., Freyburg: Ich bin auf beiden Ohren hörgeschädigt, möchte aber nur auf einem Ohr ein Hörgerät tragen. Geht das?

Antwort: Wer auf beiden Ohren Hörprobleme hat, sollte auch auf beiden Ohren Hörgeräte tragen. Ansonsten geht das räumliche Hören verloren.

Katrin W., Dessau: Meine 90-jährige Mutter hat ein im Ohr zu tragendes Gerät, kommt aber damit nicht zurecht. Was raten Sie?

Antwort: Ihre Mutter sollte darüber nachdenken, sich hinter dem Ohr zu tragende Geräte anpassen zu lassen. Sie sind größer, robuster und für ältere Menschen einfacher zu bedienen.

Manfred F., Sangerhausen: Wo finde ich einen Tinnitus-Spezialisten, der mich behandelt?

Antwort: Die Behandlung eines Tinnitus gehört zum täglich Brot jedes HNO-Arztes. Diese Fachärzte sind die Spezialisten.

Marina H., Quedlinburg: Ich bin Zahnarzthelferin und muss Hörgeräte tragen. Zu DDR-Zeiten waren die Standturbinen extrem laut. Besteht heute die Möglichkeit, die Lärmschwerhörigkeit als Berufskrankheit anzuerkennen?

Antwort: Ja. Wenn ein HNO-Arzt die Lärmschwerhörigkeit diagnostiziert hat, dann kann er auch die Berufsgenossenschaft informieren. Diese lässt prüfen, ob eine entschädigungspflichtige Schwerhörigkeit vorliegt. Dabei ist es rechtlich kein Problem, wenn diese Schädigung lange zurückliegt. Es kann allerdings schwierig sein, die Befunde zu beschaffen, eine solche Schädigung nach Jahrzehnten nachzuweisen.

Die Fragen und Antworten

notierten Manuela Bank und Dorothea Reinert