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Drogensucht Drogensucht: Therapie hilft nur bei Einsicht

29.07.2007, 18:28

Halle/MZ. - Stattdessen sollten sie sich besser an Experten in Beratungsstellen wenden, wenn ihr Kind regelmäßig zu viel Alkohol trinkt oder andere Drogen nimmt.

Eltern haben laut Merfert-Diete vielfach das Gefühl, sofort etwas unternehmen zu müssen. "Der Leidensdruck ist bei Angehörigen oft größer als bei den Betroffenen." Oft fehle es dabei aber an einer gründlichen Vorbereitung der Therapie, weshalb die Jugendlichen zum Teil nicht bereit sind, die Hilfe anzunehmen. Das erhöhe das Risiko, dass sie die Behandlung abbrechen. Aber: "Ohne Einsicht des Betroffenen hilft die beste Therapie nicht", sagt Merfert-Diete.

Sinnvoller könnten Angehörige Suchtkranken bei der Suche nach einem Therapieplatz helfen, indem sie bei einer Beratungsstelle anrufen und vor einem persönlichen Termin die Formalitäten klären. Dabei könnten sie sich etwa im Vorfeld über mögliche Therapien und Einrichtungen informieren. Eine Online-Beratung eignet sich Merfert-Diete zufolge nur als erster Schritt. "Suchtkranke verheimlichen ihre Abhängigkeit häufig. Um davon loszukommen, müssen sie daher als Erstes den Schritt aus dieser Heimlichkeit tun." Die Anonymität des Internets sei daher für eine Suchttherapie teilweise kontraproduktiv. dpa