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Kampf gegen Corona-Pandemie Bundesweite Impfaktionswoche gestartet

Hier wird geimpft: Eine Woche mit Impfangeboten in Einkaufszentren, Bibliotheken oder an Moscheen soll die stockende Impfkampagne wieder in Gang bringen. Doch mutmaßlich reicht eine Woche nicht.

Von dpa Aktualisiert: 24.09.2021, 11:21
Auch die Stadt Wuppertal macht ihren Bürgern nun niedrigschwellige Impfangebote. Als Ort hierfür wurde etwa ein stillgelegter Schwebebahnwagen auf einem Spielplatz ausgewählt.
Auch die Stadt Wuppertal macht ihren Bürgern nun niedrigschwellige Impfangebote. Als Ort hierfür wurde etwa ein stillgelegter Schwebebahnwagen auf einem Spielplatz ausgewählt. Roberto Pfeil/dpa

Berlin - Im Kampf gegen die Corona-Pandemie soll ab diesem Montag (13. September) eine bundesweite Impfaktionswoche neue Fortschritte bringen. Jeder Bürger kann sich dann an zahlreichen Stellen mit dem Motto #HierWirdGeimpft ohne Termin und kostenfrei gegen Corona impfen lassen.

Neben den dauerhaften Impfmöglichkeiten etwa in den Impfzentren sollen zahlreiche temporäre Angebote, zum Beispiel in Bibliotheken oder Einkaufszentren, die Impfquote nach oben treiben.

Bürgernahe Impfangebote

Diese Aktionen sollen aber auch nach dieser Woche fortgeführt werden, wie Kanzleramtsminister Helge Braun am Sonntagabend in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“ ankündigte. „Das endet nicht mit der Impfwoche, das wird in den nächsten Wochen fortgesetzt.“ Die direkten und bürgernahen Impfangebote im Rahmen der Aktionswoche sollten dazu beitragen, eine vierte Welle der Pandemie im Winter noch zu verhindern. „Wenn wir nichts tun, dann kommt sie ziemlich sicher“, sagte Braun. Das bedeute dann im Ergebnis, dass diejenigen, die geimpft seien, etwa mit ihren Operationen zurückstehen müssten, weil Ungeimpfte in den Krankenhäusern lägen.

Der Städte- und Gemeindebund forderte, die sozialen Netzwerke noch stärker in die Impfkampagne einzubinden. Es sei immer hilfreich, „wenn Prominente aus Kunst, Kultur und Sport sich klar zur Impfung bekennen und dazu aufrufen. So wie wir etwa Lesebotschafter haben, sollte es auch Impfbotschafter geben“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Rheinischen Post“ (Montag). „Die nun anlaufende Kampagne muss nachhaltig - also über die nächsten Monate hinweg - betrieben werden, sonst verlieren wir den Kampf gegen die vierte Welle.“

In der Straßenbahn und am Fußballfeld

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die Bürger am Sonntag aufgerufen, die Angebote zu nutzen. „Nie war es einfacher, eine Impfung zu bekommen. Nie ging es schneller“, sagte sie. Impfangebote werde es auch bei Freiwilligen Feuerwehren, in der Straßenbahn, am Rand von Fußballfeldern und in Moscheen geben. Die Impfaktionswoche dauert bis zum 19. September.

Derzeit sind rund 62 Prozent der Menschen in Deutschland vollständig gegen Corona geimpft. Die Quote stieg zuletzt nur langsam weiter an. Nach Ansicht von Experten sind mindestens 75 Prozent nötig, um die vierte Welle noch abzuflachen, deutlich mehr, um sie zu verhindern.