1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Gesundheit
  6. >
  7. Auszeit: Auszeit: Wohltat für Körper und Seele

Auszeit Auszeit: Wohltat für Körper und Seele

Von Eva Neumann 07.02.2006, 14:58

Hamburg/dpa. - Voraussetzung für den Abhärtungseffekt ist allerdings ein regelmäßiger Saunagenuss. "Die Anpassung an die Wechselreize dauert etwa ein Vierteljahr", sagt Rolf-Andreas Pieper, Geschäftsführer des Deutschen Sauna-Bundes in Bielefeld. Er empfiehlt einen wöchentlichen Saunabesuch mit drei Gängen. "Alle weiteren Gänge haben keinen nennenswerten gesundheitlichen Effekt mehr."

Im Zweifel zum Arzt

Prinzipiell ist das Saunabad ein Vergnügen für jedermann. Wer allerdings unter Bluthochdruck, Kreislaufschwankungen oder chronischen Erkrankungen leidet, sollte zunächst seinen Arzt befragen. Und wenn die Nase bereits läuft, ist eine Pause angesagt.

Doch Regelmäßigkeit alleine reicht nicht, um das Immunsystem zu stärken. Entscheidend dafür ist der Wechsel zwischen Heiß und Kalt. "Den größten Abhärtungseffekt hat die klassische finnische Sauna", erklärt Astrid Funken von der Barmer Ersatzkasse. Mit einer Temperatur von 80 bis 95 Grad und einer Luftfeuchtigkeit zwischen 8 und 15 Prozent herrscht in der finnischen Sauna ein trockenes Wüstenklima. Das klimatische Kontrastprogramm bietet ein Dampfbad: Dort liegt die Temperatur bei maximal 50 Grad, die Luftfeuchte über 100 Prozent. "Hier besteht der größte gesundheitliche Effekt darin, dass die Schleimhäute durchlüftet und durchgespült werden", erläutert Funken.

Zwischen diesen beiden Extremen gibt es eine Vielzahl von Varianten - vom Warmluftbad, auch Biosauna genannt mit etwa 50 Grad und rund 50 Prozent Luftfeuchte, bis zum Hamam oder Rasulbad. "Diese Bäder dienen vor allem der Entspannung und laden zum Träumen ein", betont Sauna-Bund-Geschäftsführer Pieper.

Ein Aufguss kann das Wohlgefühl in der Sauna unterstützen und zu einem Teil des Rituals werden. Besonders beliebt sind klassische ätherische Öle wie Latschenkiefer, Thymian oder Eukalyptus. Diese intensiven Klassiker beleben und helfen, die Atemwege zu befreien. Ein paar Tropfen Lavendel oder Melisse hingegen sorgen vor allem für Beruhigung und Entspannung. Auch wenn sie Überwindung kostet: Auf die abrupte Abkühlung nach dem Saunagang darf nicht verzichtet werden, wenn ein Abhärtungseffekt erreicht werden soll. "Ideal ist es, direkt an die frische Luft zu gehen", empfiehlt Pieper. "Zum einen wird dort das Sauerstoffbedürfnis befriedigt, zum anderen werden die Atemwege abgekühlt."

Kalte Schwallbrause

Dieser Effekt ist in kalter, frischer Winterluft besonders ausgeprägt. Anschließend geht es dann unter die kalte Schwallbrause oder ins Tauchbecken. Das Abreiben mit dem Frotteetuch wirkt danach wie ein sanftes Haut-Peeling. Eine Ruhepause auf der Liege und trinken rundet das Wohlfühlerlebnis ab.