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Deutschland und welt Neues Osmium-Institut eröffnet - Der Zweitmarkt nimmt Fahrt auf

24.05.2024, 10:20
Ingo Wolf bei der Eröffnung des neuen Osmium-Instituts in Murnau am Staffelsee, Mai 2024.
Ingo Wolf bei der Eröffnung des neuen Osmium-Instituts in Murnau am Staffelsee, Mai 2024. © Osmium-Institute

Osmium tritt immer mehr aus dem Schatten anderer Edelmetalle heraus und präsentiert Sachanlagern und der Schmuckindustrie seine glänzenden und rentablen Seiten. Auf dem jüngsten Treffen der Leiter der internationalen Osmium-Institute wurden die Eckpfeiler für die künftige Markt- und Preisentwicklung festgelegt – und das neue Osmium-Institut Headquarters am Staffelsee in Bayern eröffnet.

Mehr als 1.000 Würstchen, über 4.000 Stücke Pizza und rund 4.000 Flaschen Getränke – das nennt man wohl eine „gelungene Party“. Und es gab einen sehr guten Grund, vom 9. bis 11. Mai dieses Jahres die Korken knallen zu lassen in Murnau am Staffelsee. An der Kemmelallee 6 wurden dort 560 Quadratmeter des neuen Headquarters des internationalen Osmium-Instituts eröffnet. Jeweils die Hälfte der Fläche verteilen sich dabei auf den funkelnden Flagship-Stores sowie die nagelneuen Laborräume. Zudem wurden hochgesicherte Tresore eröffnet, um nicht nur die Sicherheit für die Sachanlage Osmium, sondern auch für Schmuckstücke und Exponate.

„Gläsernes Labor“ als architektonische Visitenkarte für Transparenz

Die Besonderheit: Die Flächen sind als „gläsernes Labor“ aufgebaut, damit die Bevölkerung von Murnau die Arbeiten live erleben kann und damit sich die Transparenz des Osmium-Business nicht nur in ESG-M-Richtlinien und Sachanlageschutz widerspiegelt, sondern auch im Design des Gebäudes.

Während der Eröffnungstage besuchten rund 1.000 Menschen, in jeweils kleinen Gruppen, die Räume des Flagship-Stores, in dem Exponate an Schmuck und Kunst aus der gesamten Welt präsentiert und ausgestellt wurden.

Einmal im Jahr versammeln sich die Leiter der internationalen Osmium-Institute und treffen dabei auf Mitstreiter, Businesspartner und Medienvertreter. Das sechste Treffen fand zum ersten Mal im Mutterland des Osmium-Handels statt: in Deutschland.

200 Jahre Edelmetallgeschichte – und eine glänzende Zukunft

Selten und unfälschbar: Osmium, das achte Edelmetall der Welt, umweht seit seiner Entdeckung vor rund 200 Jahren ein Hauch des Mystischen. Lange Zeit stand Osmium im Schatten von Gold, Silber und Platin. Doch das hat sich seit 2014 radikal geändert. In jenem Jahr gelang der Quantensprung in der Osmium-Forschung: durch die Entdeckung eines Weges zur Kristallisation. Seitdem lässt sich das Osmium in einem aufwendigen Kristallisationsverfahren in der Schweiz zu einem wertvollen und dankbaren Werkstoff für die globale Schmuckindustrie weiterverarbeiten. Auch als Sachwertanlage gewinnt Osmium weltweit zunehmend an Bedeutung – und hat das Zeug und alle Eigenschaften, in den kommenden Jahren zum Gold-Herausforderer zu werden. „Osmium ist als einziges Edelmetall der Welt unfälschbar“, sagt Ingo Wolf. Er wurde nach zwei erfolgreichen Amtsperioden auf der Konferenz turnusmäßig als langjähriger Präsident des Osmium-World-Councils verabschiedet. Sein Nachfolger ist der einstimmig gewählte Brasilianer Marcos Saito. Ruth Wermes als Geschäftsführerin und Florian Hauner als Prokurist lenken von nun an die Geschicke des Osmium-Institutes in Murnau am neuen Standort. Wermes übernimmt als Hauptverantwortung den Flagshipstore und die Position als Bindeglied zwischen dem deutschen und internationalen Team. Hauner verantwortet Versand, Warenbestand und Zollabkommen. Ingo Wolf wurde als ehemaliger Geschäftsführer entlastet, freigestellt und übernimmt die Aufgaben im Labor und Öffentlichkeitsarbeit als seine weitere Tätigkeit.

Elegante Ohrringe und Halskette aus Osmium im neuen Sitz des Osmium-Instituts in Murnau am Staffelsee.
Elegante Ohrringe und Halskette aus Osmium im neuen Sitz des Osmium-Instituts in Murnau am Staffelsee.
© Osmium-Institute

Aktuell zählt Deutschland zu den Hauptmärkten für Osmium. Doch vor allem die Nachfrage der Schmuckindustrie sowie vermögender Sachanleger aus den Vereinigten Staaten, aus China und Südkorea zieht deutlich an.

Ende der Kristallisation in Sicht, Zweitmarkt startet jetzt durch

Dies ist ein Anfang, der sich in den kommenden Jahren verfestigen wird: die Entwicklung vom Erst- zum Zweitmarktgeschäft bei Osmium. Dafür sprechen vor allem sehr reale Fakten: Die Kristallisationsarbeit in der Schweiz endet am Silvestertag 2026. Der Hauptgrund dafür ist, dass es kein frei verfügbares Rohosmium mehr auf dem Markt gibt. Alles, was produziert werden konnte, wurde bereits abgebaut. Größere Mengen, die den Osmium-Instituten angeboten werden, sind entweder Fälschungen, die im Profilabor schnell enttarnt werden können, oder stammen aus undurchsichtigen russischen Quellen, was sich angesichts der Sanktionen gegen das kriegsführende Land verbietet.

Rund 300 Kilogramm Rohosmium lagern in etwa noch in den sicheren Kellern des Osmium-Instituts in Murnau. Diese Menge wird in den kommenden Jahren kristallisiert und dann in marktkonformen Portionen in den Markt gebracht – in Dosierungen, die niemals zu einem Überangebot und damit Preisverfall führen. Ganz im Gegenteil: Schon heute übersteigt die Nachfrage nach dem schimmernden Edelmetall das Angebot bei Weitem. Experte Wolf erwartet bis zum Ende der Kristallisationsphase Ende 2026 Preissteigerungen von bis zu 120 Prozent.

Das absehbare Ende der Kristallisation bedeutet jedoch nicht das Ende des Zweitmarkts. Gerade der Zweitmarkt dürfte in den kommenden Jahren an Tempo zulegen, wenn Käuferinnen und Käufer der ersten Stunde ihre Gewinne realisieren möchten und damit Osmium verkaufen. Oder auch Erbinnen und Erben von diesem Schritt Gebrauch machen. Die internationalen Osmium-Institute sehen ihre Aufgabe auch darin, diesen Zweitmarkt zu etablieren und dauerhaft zu stützen. Wichtig ist dabei vor allem, dass das Institut einen Teil an fertiger Ware in den Tresoren hält, um lieferfähig zu bleiben.