Fast Food Fast Food: Nur gute Zutaten für guten Döner
Halle/MZ. - "Da kam das Brot frisch gebacken aus dem Ofen, und das Fleisch hatte genau die richtige Qualität und Würze", sagt Knaupp, der seit sechs Jahren das Fan- und Ratgeberportal "doener365.de" im Internet betreibt. Schätzen gelernt hat er den Döner aber in dessen deutscher Heimatstadt, in Berlin.
"Ich wohnte damals in Kreuzberg und war mit der größten Dönerdichte der Welt konfrontiert. Da wollte ich herausfinden, wie man es vermeiden kann, einen schlechten Döner zu essen." Sein Fazit: Hochwertige und frische Zutatentragen zum optimalen Geschmack bei. Und sie helfen, Kalorien in dem oft fettigen Fastfood zu reduzieren.
"Das Wichtigste ist das Fleisch", sagt Dönertester Knaupp. Ob Lamm, Kalb, Huhn oder Pute: Am besten sollte man die einzelnen Fleischstücke erkennen können, findet Knaupp. Wenn aus der Masse auf dem Spieß rechts und links Stücke herausragen, verwendet der Restaurant- oder Imbissbetreiber "echte Lappen". Ist der kegelförmige Fleischspieß hingegen ganz eben, handele es sich wohl um eine Mischung - also aus mehreren Sorten hergestelltes Hackfleisch, das gepresst auf den Spieß aufgebracht wird, erläutert Hanifi Aydin, Vorsitzender des Vereins Türkischer Dönerhersteller in Europa.
Vor allem vom Fleisch hängt aber auch ab, wie viele Kalorien in einem Döner enthalten sind. "Je mehr Fleisch, desto fetter", gibt Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn als Faustregel an. Ernährungsbewusste sollten den Döner aber nur als Hauptmahlzeit sehen: "Ernährungswissenschaftler empfehlen im Schnitt 733 Kilokalorien für die Hauptmahlzeit des Tages. Ein großer Döner mit viel Fleisch hat rund doppelt so viel."
Von einer "gesunden" Mahlzeit könne zwar nicht die Rede sein, sagt auch Corinna Müller vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam. Aber immerhin enthalte der Döner auch Salat. Und während ein Burger auf 100 Gramm etwa 260 Kilokalorien hat, bringt es der Döner auf 150 bis 200 Kalorien. Noch besser sei ein Döner mit magerem Putenfleisch.
In Deutschland bekommen Imbisskunden meist Kalbsmischungen, Huhn oder Pute in ihr Brot gelegt, sagt Hanifi Aydin. Daneben gehört in die Tasche aus Fladenbrot reichlich Gemüse und Salat. Gehackter Kopfsalat, Gurke und Tomate sind Pflichtzutaten. Auf Wunsch sind nach Worten von Aydin auch Zwiebeln dabei. Außerdem bieten viele Läden Rot- und Weißkraut sowie Peperoni an. Exoten geben Rote Beete hinzu.
Entscheidend für den Geschmack ist neben dem Fleisch vor allem die Soße. Leider, sagt Thilo Knaupp, habe er bisweilen auch schon Barbecuesoße und von den Herstellern als "Cocktail-Soße" bezeichnete Tunke angeboten bekommen - oder einfach normalen Ketchup. In der Regel stehen aber "Knoblauch", "Kräuter" und "scharf" zur Auswahl. Letztere Soße erhalte ihre Würze durch Chili.
Thilo Knaupp empfiehlt Dönerfreunden, ihren Stammladen nicht nur nach den Zutaten auszuwählen. Auch die Reihenfolge, in der alles in die Brottasche gegeben wird, spiele eine Rolle. Er plädiert dafür, dass der Mann hinter der Theke die Soße als erstes ins Brot einstreicht. Dann sollte das Fleisch hinein - und dann erst das Gemüse. "Das hat den Vorteil, dass das Brot nicht 'durchsuppt'. Und außerdem ist nur Gemüse am Ende langweilig."