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Erste Ernte richtig vorbereiten: Salate aus dem Frühbeet

Von Eva Neumann 17.01.2008, 09:26

Veitshöchheim/dpa. - Wenn im Winter die Beete brach liegen, lechzen alle Hobby-Gemüsegärtner dem ersten frischen Grün, den ersten eigenen Salatpflänzchen entgegen. Besonders frühe und gleichzeitig saubere und ergiebige Erträge kann ein Frühbeet bringen.

Die Kultur im Kasten ist im Kleingarten üblich und auch im Hausgarten leicht und kostengünstig machbar. Das Prinzip ist einfach: Durch gezielt ausgerichtete Glasflächen dringt viel Sonne ein. Sie erwärmt den kleinen Raum sehr schnell. Der feuchte Boden im Kasten speichert die Wärme gut und gibt sie nur nach und nach ab, so dass der ganze Kasten langsam abkühlt. «Die Hauptnutzer von Frühbeeten sind sicherlich Hobbygärtner: Sie läuten damit die Erntezeit früher ein», beobachtet Anne Bischoff von der Firma Niemann-Obst-Gemüse-Pflanzen im nordrhein-westfälischen Petershagen.

Damit der erste Salat bereits im April geerntet werden kann, muss das Frühbeet im Winter vorbereitet werden. Frühbeetkästen gibt es in verschiedenen Materialien und Größen zu kaufen. Weit verbreitet sind Einfachkästen mit einem Pultdach und Doppelkästen mit einem Satteldach. «Ideal auch für Anfänger sind Fertigbausätze. Sie bestehen in der Regel aus dünnen Doppelstegplatten, sind leicht und gut transportierbar», erläutert Gottfried Röll, Gartenbautechniker an der Bayerischen Gartenakademie in Veitshöchheim.

Alternativ lässt sich ein Frühbeet auch selbst bauen. «Für die Seitenwände werden Holz, Beton oder Ziegelsteine verwendet. Als Dach eignen sich alte Fenster», sagt Thomas Wagner vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) in Berlin. Die einfachste Form ist ein Wanderkasten: Innen senkrecht abgestochene Erdwälle dienen als Seitenwände. Oben drauf kommen Fenster.

Die Maße des Frühbeetes müssen so gewählt sein, dass es ohne Verrenkungen genutzt werden kann. Wagner empfiehlt Anfängern eine Länge von zwei Metern und eine Tiefe von 80 Zentimetern: «Dadurch kann ich auch bei einseitiger Bedienung alle Pflanzen erreichen. Ein Doppelkasten darf dann entsprechend 1,60 Meter tief sein.» Die Höhe richtet sich nach den geplanten Kulturen.

Ideal ist ein windgeschützter, sonniger Platz, an dem das Grundwasser nicht zu hoch steht. Dort kann das Frühbeet bereits Ende Januar aufgebaut werden. Das Substrat sollte feinkrümelig und humusreich sein. Eine Extragabe Kompost sorgt für einen guten Nährstoffgehalt. Pro Quadratmeter Pflanzfläche reichen allerdings fünf Liter Kompost. «Je nach Witterung dauert es dann mindestens 14 Tage, bis der Boden im Kasten erwärmt ist und bepflanzt werden kann», erläutert Röll.

«Bereits im Januar oder Februar können Kopfsalat, Batavia und Eissalat ausgesät werden. Wer Jungpflanzen setzen möchte, bekommt diese ab Mitte März in der Gärtnerei», so Gemüseexpertin Bischoff. «Nach der ersten Ernte, ab Mitte April, folgen dann Pflücksalate wie Eichblattsalat.» Diese Salatsorten sind als Schwachzehrer sehr pflegeleicht: Sie brauchen keinerlei Dünger. «Als Markiersaat machen sich Radieschen sehr gut», empfiehlt Wagner. Und für Kräuter wie Petersilie findet sich bestimmt auch noch ein Eckchen.