Studie Studie: Mobile Navigation im Auto im Test
Essen/Berlin/dpa. - Der Vorteil dabei ist, dass diese Geräte nicht nur arbeiten, wo sie einmal montiert wurden. «Diese Geräte können von einem Auto ins andere mitgenommen werden», sagt Johann Nowicki, Fachmann für Fahrassistenzsysteme des ADAC in München. «Auch wenn häufig Mietwagen benutzt werden, sind die mobilen Geräte optimal», sagt Robert Baggen vom TÜV Informationstechnik (TÜVIT) in Essen.
Derzeit häufigste Basis mobiler Navigation sind die PDA genannten Pocket-PCs. Zu einem Navigationssystem werden sie mit der passenden Software und einer Antenne. Hinzu kommen dann eine Halterung für die Befestigung im Auto und ein Anschluss an den Zigarettenanzünder. Die Kosten liegen deutlich unter denen der Festeinbauten: Ab etwa 300 Euro gebe es einen PDA mit Navigationsdaten für Europa, so Nowicki.
Auf vergleichbarem Niveau liegen die Navigationsmöglichkeiten für das Handy. Nach Angaben von Carsten Zimmermann vom Fachhandel Elektronikmobil im schleswig-holsteinischen Bokel sind es derzeit vor allem Business-Handys, für die die meiste Software gemacht ist: Das Gros der Navigations-Programme funktioniert nur auf Geräten mit den so genannten Smartphone-Betriebssystemen Windows Mobil und Symbian.
Nutzer eines PDA- oder Handy-Navigationssystems müssen jedoch eine Neigung haben, sich etwas intensiver mit Technik zu beschäftigen. So sind zwar auf einigen PDA-Komplettsystemen schon Karten installiert. Werden aber zusätzliche Karten - etwa für Auslandsreisen - benötigt, muss laut Nowicki meist eine zusätzliche Speicherkarte her. Die Daten sind dann vom PC herunterzuladen. Noch anders sieht es beim Handy aus: Bei «On-Board-Geräten» befindet sich im Speicher des Handys eine komplette Straßenkarte. Bei «Off-Board-Geräten» wird jeweils die gewünschte Route aus dem Web geladen, was Zusatzkosten verursacht.
Die Stiftung Warentest in Berlin weist auf einen weiteren Unterschied zwischen mobilen und fest eingebauten Geräten hin: Die Funktion der mobilen Geräte basiere auf GPS und Kartenmaterial. Auch die Festmontierten nutzen zwar den Kontakt zum Satellitensystem GPS (Global Positioning System). Bricht der aber etwa in einem Tunnel ab, nutzen sie die Daten des Tachometers für Temporechnungen und greifen auf einen elektronischen Kompass zu. Das GPS-System allein ist im Tunnel blind und nimmt erst nach der Ausfahrt wieder die Arbeit auf. Dumm ist es dann, wenn eine Ausfahrt direkt am Tunnelende liegt.
Wenig entscheidend für die Qualität eines Navigationssystems ist dagegen die Güte der Darstellung. Aufwendige Grafiken sind unterwegs kaum erwünscht. «Während der Fahrt braucht man klare Pfeile, die in die jeweilige Richtung weisen. Alles andere macht die Akustik», nennt Robert Baggen vom TÜV die Anforderungen. Vor allem die Sprachausgabe übernimmt die Zielführung und muss entsprechend klar sein.