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Kymco Kymco: Ein Roller für lange Touren

Von hans-ulrich köhler 10.05.2012, 13:21

Halle (Saale)/MZ. - Mit 500 Kubik Hubraum fährt dieser Kymco-Roller ganz oben in der Scooter-Liga mit. Knallrote Bremssättel wie bei einem Porsche signalisieren beim "Xciting 500iR ABS" die besondere Bremskraft und die zupackende Sicherheit von serienmäßigem ABS. Dafür garantieren vorn zwei, hinten eine Scheibe, beide mit sehr guter Bremskraft, fein dosierbar, mit genauem Druckpunkt.

Aus diesen 500 Kubik holt der Einzylindermotor 38 PS heraus und sorgt damit für höchst erfreuliche Fahrleistungen. Wann immer man den Gashahn aufdreht, geht es vorwärts, zupackend und ohne irgendwelche Beschleunigungslöcher, die bei kleineren Rollern mitunter nerven können. Der Vortrieb ist überaus angenehm. Zwischen 100 und 130 km / h geht es munter voran. Der Tacho klettert bis auf knapp 160 km / h, versprochen sind laut Liste echte 147 km / h.

Wie die PS-Riesen unter den Scootern ist das Fahrverhalten des taiwanesischen Xciting dicht dran an dem eines mittleren Motorrades. An der Ampel kann man oft der Erste sein, am langen Berg packt der Roller bei 100 km / h noch mal zu. Auch bei hohem Tempo läuft der Xiting (ab 6 299 Euro) außerordentlich stabil. Obwohl er leer 230 Kilo wiegt, merkt man ihm das Gewicht beim Fahren nicht an, sehr schön leicht das Handling.

Während die Federung des Vorderrades (hydraulische Teleskopgabel) angenehm Komfort betont ist, wird die Federung hinten zum Ärgernis, wenn es mal über schlechte Straßen mit Querrinnen geht. Hart schlägt es da in den Rücken, das geht auch feinfühliger in solchen Lagen. Auf gutem Untergrund stellt sich die hydraulisch gedämpfte Einarmschwinge im Heck als sehr geschmeidig dar, das ist gut so. Dauergeschwindigkeiten von 130 km / h sind auf der Autobahn kein Problem, da lassen sich lange Strecken gut abspulen, der Sitz lädt dazu ein. Das nicht übermäßig hohe Windschild bietet ausreichend Windschutz. Wer auf Reisen mehr als ein Topcase beladen muss, wird es schwer haben, eine Gepäckrolle zu fixieren. Zum Glück gibt es Seitenkoffer im Zubehör, aber sie passen nicht zum schönen, modernen Roller-Design.

Der Stauraum unter der breiten Sitzbank ist erstaunlich klein, gerade mal ein Integralhelm passt hinein. Der Downtown 300 aus gleichem Haus fasst zwei Helme. Gut, dass im Gepäckfach eine Handy-Halterung ist und es an Bord auch eine Steckdose zum Aufladen gibt. Zwei kleine Ablagen unterm Sitz vorn und links im Cockpit (verschließbar) sind hilfreich im Alltag. Gut gelöst das Betanken. Der Stutzen liegt rechts in der Verkleidung, leicht zugänglich. Es passen 13 Liter rein. Das ist gut für knapp 280 km. Wer ausnutzt, was der Roller an Beschleunigung in jeglichem Gelände bietet, darf sich über fast fünf Liter auf 100 km indes nicht wundern.